Forschung- und Innovationsprojekt
ZUFI – Zukunftsfähige Imkerei

Über 42.000 Imkerinnen und Imker sind in den bayerischen Imkerlandesverbänden organisiert. Ein Großteil dieser Imkereien werden als Freitzeitimkereien betrieben, weniger als ein Prozent der Betriebe sind Erwerbsimkereien. Allerdings gibt viele Imkereien, die an der Grenze von der Freizeitimkerei zum Nebenerwerb arbeiten und sich weiterentwickeln möchten.

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Damit ergeben sich für diese Betriebe auch viele betriebswirtschaftliche Fragestellungen, wie zum Beispiel:

• Ab wann rechnet sich der Kauf einer Honigabfüllmaschine?
• Welche Ausgaben, welche Arbeitsbelastung und Raumbedarfe kommen auf meinen Betrieb zu, wenn ich die Imkerei vergrößern möchte?
• Welcher Honigerlös muß erzielt werden, um einen angemessenen Unternehmerlohn zu erhalten?
• Wie können imkerliche Arbeitsprozesse betriebswirtschaftlich optimiert werden?
• Welche wirtschaftliche Vorteile ergeben sich durch betriebliche Zusammenschlüsse und Kooperationen mit anderen Imkereien?

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes ist es, Imkereien unterschiedlicher Größe und Ausrichtung betriebswirtschaftlich orientierte Entscheidungshilfen an die Hand zu geben, um

• den eigenen bestehenden Betrieb betriebs- und arbeitswirtschaftlich zu optimieren
• Arbeitsprozesse und Ausstattung des eigenen Betriebes zu bewerten
• betriebliches Wachstum oder betriebliche Veränderungen und Investitionen zielorientiert vorausschauend zu planen
• Grundlagen für die Kalkulation des Angebotspreises imkerlicher Produkte zu liefern
• Make-or-Buy Entscheidungen zu treffen - zum Beispiel Mittelwände selbst herstellen oder Wachs beim Dienstleister umarbeiten lassen?
• Risiken bei betrieblichen Investitions- und Wachstumsvorhaben begrenzen

Damit soll ein Beitrag geleistet werden, regionale Imkereibetriebe weiter zu professionalisieren und zukunftssicher auszurichten.

Vorgehensweise

Für die betrieblichen Prozesse der Imkerei werden best-practice Beschreibungen der Arbeitsabläufe erstellt. Jeweils für unterschiedliche Betriebsgrößenklassen werden dann zu den Arbeitsabläufen betriebliche Daten erhoben werden, wie

• Arbeitszeitbedarfe der Produktionsschritte
• Anschaffungskosten von Sachanlagen und Betriebsausstattung
• Raumbedarfe
• Prozessbezogene Kostentreiber

Diese Daten werden zu Kalkulationshilfen und – vorlagen aufbereitet und der Imkerschaft zur Verfügung gestellt.
Zunächst beginnend mit dem Prozess der Honigverarbeitung wird dieses Vorgehen auf weitere betriebliche Prozesse in der Imkerei ausgedehnt.

Veröffentlichungen

  • Vortrag und Informationsstand auf dem Veitshöchheimer Imkertag 2023
    Artur Kammerer: Erfolgreich wirtschaften in der Imkerei: Entscheidungen und Prozessabläufe
  • Vortrag und Workshop auf der EUROBEE im November 2023 in Friedrichshafen
    Artur Kammer und Dr. Ingrid Illies: Betriebliches Wachstum und Veränderung erfolgreich planen und umsetzen – aus betriebswirtschaftlicher Perspektive
  • Artur Kammerer, Gerhard Müller-Engler & Dr. Ingrid Illies: Rechnet sich meine Imkerei?
    bienen & natur 2023 (11): Seite 27-29.

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Ingrid Illies
Projektbearbeitung: Dipl.-Ing.agr. (Univ.) Dipl. Wirtsch.-ing. (Univ.) Artur Kammerer
Laufzeit: 04/2023-07/2025
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus