Vorbeugemaßnahmen - Bienenkrankheiten

Imkerliche Ausstattung

Bienen beschaffen

Werden Bienen neu beschafft werden, besteht immer die Gefahr, dass Krankheiten an den Bienenstand eingeschleppt werden. Um diese zu reduzieren gilt:

  • Beim Kauf von Bienen auf Gesundheitszeugnis achten, das von der zuständigen Veterinärabteilung des Landkreises ausgestellt wird, aus dem die Bienen stammen
  • Kauf von Jungvölkern mit junger Königin!
  • Keine Bienenimporte!

Bei Schwärmen unbekannter Herkunft ist auch der Gesundheitszustand unklar. Zur Gesundheitsvorsorge sollte der Versorgung folgendes beachtet werden:

  • Schwärme nach dem Einfangen in Kellerhaft bringen (kühl und dunkel lagern), nicht füttern!
  • Schwärme grundsätzlich nur in Bienenkästen „einschlagen“, die ausschließlich mit Mittelwand- oder Baurahmen ausgestattet sind: Das vom Schwarm mitgeführte Futter kann auf diese Weise von den Bienen nicht sofort nach dem Einschlagen abgelagert werden, da der Schwarm erst noch Waben bauen muss.
  • Schwärme abends einschlagen, um ein Ausziehen zu verhindern
  • keine Bannwabe (Wabe mit Brut) verwenden!
  • Bruttätigkeit des Schwarmes in den folgenden Wochen sehr sorgfältig beobachten, bei krankhaften Veränderungen der Brut sofort Fachmann zu Rate ziehen (eventuell Wabenprobe an Untersuchungsstelle schicken).

Bienenstandort

Der Standort beeinflusst wesentlich die Abwehrfähigkeiten bei möglichen Krankheiten:

  • Auf sonniges, trockenes Kleinklima achten!
  • Auf ausreichende und abwechslungsreiche Futterversorgung achten (Standortwahl, keine vollständige Honigentnahme in der Saison, bei Bedarf Notfütterungen)!
  • möglichst solche Plätze meiden, wo bereits Bienenstände in der Nähe existieren. Völkermassierungen an Standplätzen zum Beispiel in beliebten Wandergebieten erhöhen die Gefahr einer Ansteckung!

Bienenwohnung

In der Behausung der Bienen können sich ebenfalls Krankheitserreger befinden und anreichern. Zur Reduzierung dieser Infektionsquelle trägt bei:

  • keine Fremdwaben verwenden! Wabenbestand mit den Völkern des eigenen Betriebes aufbauen!
  • Gebrauchte Kästen u. Rähmchen vor Neubesetzung reinigen und desinfizieren!

Imkerliche Maßnahmen und Verhalten

Kontrolle der Völker

Bei Routinekontrollen auch auf krankhafte Zustände achten und bei Bedarf weiter untersuchen. Anzeichen für Krankheiten können sein:

  • Gestörte Frühjahrsentwicklung
  • Krabbler
  • starker Totenfall
  • Plötzliches Kahlfliegen im Spätsommer
  • Kotspuren
  • Brutveränderungen (löchriges Brutnest, stehen gebliebene Zellen, eingefallene rissige Zelldeckel)

Völkerführung

Durch eine regelmäßige Erneuerung im Volk wird die Anreicherung von gesundheitsbelastenden Faktoren eingeschränkt. Weiterhin kann die Ausbreitung von Krankheitserregern reduziert werden.

  • Bienenvölker planmäßig erneuern durch Jungvolkbildung (Ableger; Kunstschwarm).
  • intensive Wabenerneuerung (Wachskreislauf!) durch Erweitern und Einengen
  • regelmäßige Königinnenerneuerung
  • Schwarmvorbeuge (Verhinderung; Annahme; Pflege)
  • Beutenraumgröße der Volksstärke anpassen.

Fütterung

Futter kann Träger von Krankheitserregern sein. Eine ausgeglichene Ernährung hat einen unmittelbaren auf die Abwehrkräfte eines Bienenvolkes.

  • Honig aus unbekannter Herkunft wie auch aus fremden Betrieben grundsätzlich nicht an Bienen verfüttern!
  • Verfütterung von käuflichem Pollen an Bienenvölker, selbst bei akutem Pollenmangel, nicht durchführen.
  • Angemessene Standgröße (nicht mehr als 20 bis 25 Völker).
  • Futternot der Bienenvölker grundsätzlich vermeiden!

Varroakontrolle und -behandlung

Die Kontrolle und Behandlung der Varroa gehört zu den Routinemaßnahmen in der Bienenhaltung. Neben der direkten Schädigung ist der Parasit auch für verschiedene Sekundärinfektionen verantwortlich.

Räuberei vermeiden

Räuberei stellt einen Hauptübertragungsweg von Krankheiten zwischen verschiedenen Bienenvölkern dar. Sie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.

  • Besonders in kritischer Jahreszeit (Trachtlosigkeit) Gefahren beachten!
  • Am geöffneten Volk zügig arbeiten, notfalls Arbeit unterbrechen und zu späterem Zeitpunkt wieder aufnehmen.
  • Keine Waben offen, den Bienen zugängig liegen lassen (z.B. Waben nicht auslecken lassen).
  • Keine offene Fütterung
  • Honigwaben in bienendichten Kästen transportieren, möglichst rasch in bienendichten Lager- oder Schleuderrum bringen.
  • Honigfeuchte Gerätschaften (Schleuder, Schleuderkorb, Siebe etc.) nicht von Bienen auslecken lassen.
  • Beim Füttern sorgfältig vorgehen, nichts verschütten!
  • Futtermenge der Volksstärke anpassen.
  • Keine Schwächlinge, insbesondere auch keine weisellosen Völker dulden!
  • Eingegangene Völker bienendicht verschließen.
  • Leere Bienenkästen nicht als Schwarmfänger mit geöffnetem Flugloch stehen lassen.