Forschungs- und Innovationsprojekt
GenomBee: Anwendung der genomische Selektion bei Drohnenvölkern für Belegstellen zur Weiterentwicklung der Zucht

Bei der genomischen Selektion wird der Zuchtwert eines Tieres direkt aus der Erbanlage abgeleitet. Die wichtigsten Punkte hierbei sind die genetischen Marker. Als Marker bezeichnet man erkennbare Markierungen im Genom, die Einfluss auf Leistungsmerkmale haben. Die genomische Zuchtwertschätzung kombiniert die bisherige Zuchtwertschätzung eines Tieres auf Basis der Leistungs- und Abstammungsinformationen mit Informationen aus dem Genom des selben Tieres. Dadurch können schon für Jungtiere ohne Leistungsprüfung Zuchtwerte mit hohen Sicherheiten geschätzt werden.

Ziel des Projektes

Die Streubreite von Zuchtwerten bei der Honigbiene wird jedem Anwender und Nutzer in der Bienenzucht anhand der Datenlage in der Datenbank Beebreed sichtbar, wenn er zum Beispiel die Zuchtwerte einer Vollgeschwistergruppe aus einem Jahrgang als Durchschnittswert mit allen Einzelwerten einer Königin nebeneinanderstellt und vergleicht. Dabei wird die Streuung auch innerhalb einer geprüften Vollgeschwistergruppe sichtbar.
Drohnenvölker auf den bayerischen Belegstellen werden mit dem Ziel aufgestellt, die genetische Leistung der sog. 4a-Königin für die Anpaarung zur Verfügung zu stellen. Die Auswahl erfolgt ausschließlich über die 4a-Königin. Die Drohnenvölker werden üblicherweise nicht leistungsgeprüft, sondern geben die genetische Qualität der 4a-Königin weiter. Überträgt man die Streuung einer geprüften Vollgeschwistergruppe auf andere nicht geprüfte, hier Drohnenvölker (1b), so existiert auch in so einer Gruppe die Streuung, wird aber nicht sichtbar, weil diese Königinnen nicht geprüft werden. Die genomische Selektion bietet für diesen Fall einen Ansatz an.

Methoden des Projektes

Untersuchung des Genoms anhand von Drohnenlarven. Über diesen Weg können die leistungsschwächeren Drohnenvölker aussortiert und z.B. als Wirtschaftsvölker genutzt werden, die besseren aber als Drohnenvölker auf die Belegstelle gebracht werden. In die Untersuchungen sollen die drei Toleranzbelegstellen in Bayern sowie fünf Hochgebirgsbelegstellen eingebunden werden. Das entspricht etwa einem Drittel der staatlich anerkannten Bienen-Belegstellen in Bayern.

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Stefan Berg, i.V. Dr. Ingrid Illies
Projektbearbeitung: Dipl.-Ing. agr. Rüdiger Wintersperger, Zuchtobmann LVBI e.V., Dr. Ingrid Illies
Laufzeit: 01/2025 - 12/2026
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus