Pressemitteilung - 15. April 2024
Forschungsprojekt: Sprühmulch zeigt gutes Potenzial - Boden bleibt feuchter und es gibt weniger Beikraut

Innovative Methoden für eine ökologische Beikrautregulierung werden immer wichtiger für die Praxisbetriebe, weil der Herbizideinsatz weiter eingeschränkt wird. Im Frühjahr 2023 wurde an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim ein neuer Versuch mit Sprühmulch und Biozement bei Obstbäumen gestartet. Beide Varianten bilden eine physikalische Barriere gegen Beikräuter. Alle getesteten Produkte haben dazu beigetragen, den Beikrautbewuchs zu minimieren.

Apfelbäume, Sprühmulch und Biozement
Bei dem Versuch wurden Apfelbäume der Sorte „Topaz“ gepflanzt – eine Standartsorte im Erwerbsobstbau mit moderatem Wachstum. Der Versuch bestand aus sieben Varianten und einer Kontrolle, die jeweils drei Mal wiederholt waren. Eine Wiederholung hatte zehn Bäume. Im Versuch wurden verschiedene Varianten des vom Technologie- und Förderzentrum in Straubing entwickelten Sprühmulchs untersucht und Varianten mit Biozement. Sprühmulch ist biologisch abbaubares Mulchmaterial, das auf die Erde gesprüht wird. Es besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, die auch im Lebensmittelbereich zugelassen sind. Beim Biozement handelt es sich um einen Sandstein, der aus natürlichen Bakterien, Harnstoff und Calciumchlorid besteht.

Dicke Schicht Sprühmulch auf unbearbeitetem Boden überzeugt
Die beste Wirkung zeigte der Sprühmulch, wenn er auf unbearbeitetem, festem Boden aufgesprüht wurde – bei einer relativ dicken Schicht, also mit 5 Litern pro m². Das bestätigt die Vermutung, dass der Sprühmulch eine besonders gute Schicht bilden kann, wenn die Oberfläche möglichst eben und verdichtet ist. Außerdem scheint eine dickere Schicht die Beikräuter länger abzuhalten als eine dünnere Schicht. Bei einer dickeren Schicht muss allerdings mit höheren Kosten für das Material gerechnet werden. Auch eine der Varianten mit Biozement zeigte zumindest bis Juni eine gute Wirkung. Bezüglich der Bodenfeuchte war die beste Variante (also unbearbeiteter Boden und eine dicke Schicht) des Sprühmulchs erheblich feuchter als die Kontrolle. Beim Baumzuwachs konnten keine eindeutigen Unterschiede festgestellt werden. Die getesteten Mittel sind noch im Versuchsstadium – daher ist bisher unklar, ob und wann sie für die Praxis zur Verfügung stehen und wie hoch die Kosten sind.

Eine Reihe mit jungen Apfelbäumen und Sprühmulch auf der Erde

Annika Killer
© LWG Veitshöchheim

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