Rebsorte
Schwarzriesling (Müllerrebe, Pinot meunier)

Blaue Beeren der Rebsorte Schwarzriesling

Schwarzriesling ist eine rote Rebsorte, die mit dem Riesling nur Wuchs und Form gemeinsam hat. Sie ist die Ursprungsform, aus der der Blaue Spätburgunder entstanden ist, und eine interessante Alternative zu diesem.

Die an der Unterseite der Blätter stark behaarte Mutation des Blauen Spätburgunders ist schon mehrere Jahrhunderte alt. Die deutsche Bezeichnung "Müllerrebe" nimmt auf die Behaarung von Blättern und Triebspitzen Bezug, die wie mit Mehl bestäubt aussieht.

Kreuzung
eigenständige Sorte
Herkunft
Bisher wurde der Schwarzriesling als Mutation des Blauen Spätburgunders angesehen. Nach neueren Forschungen von Regner (Österreich) ist Schwarzriesling die Ursprungssorte aus der die anderen Burgundersorten entstanden sind. Seit über 400 Jahren ist die Sorte im Burgund nachweisbar.
Anbaufläche in Deutschland
2002 ha = 2 % der Rebfläche (Stand 2016)
Anbaufläche in Bayern
68 ha = 1,1 % (Stand 2020)
Bedeutung in Europa
Champagne ca. 10.000 ha (Grundwein für Champagner!); Elsass, Steiermark, Loire
Bedeutung weltweit
gering
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Traube mittelgroß, dichtbeerig, Beeren klein bis mittelgroß, rund bis leicht oval, schwarzblau. Geschmack saftig, fruchtig. Reife mittel bis spät.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
Später Austrieb und gute Holzreife bringen gute Frosthärte und Ertragssicherheit. Die späte Blüte verringert die Verrieselungsgefahr (blütefest). Nachteilig ist sperriger Wuchs (Stock- und Geiztriebe) und hohe Botrytisneigung wegen dichter Traubenform (selektive Lese notwendig). Lageanspruch mittel bei guten Böden. Sorte ist kalkverträglich und wegen ihrer dichten Behaarung wenig anfällig für Krankheiten (mit Ausnahme von Beerenbotrytis). Anbauwert: Wegen der vielfältigen Nutzung der Weine als Weißherbst, Sektgrundwein und Rotwein und des mittleren Lageanspruches ist der Anbauwert als gut einzustufen
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Fruchtig, meist ohne die Tiefe des Blauen Spätburgunders. In Württemberg Bestandteil des Schillerweines. Gut für Sekte geeignet. Als spritziger Weißherbst auch guter Sommerwein.
Ein Allrounder der nicht enttäuscht.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Als Schillerwein oder Weißherbst zu Terrinen, Vorspeisen. Reife Rotweine zu Braten und Wild oder würzigem Käse. Als Sommerwein auch für kleine Gerichte, Nudeln und Salate. Als Schaumwein zu leichten Speisen oder als Aperitif. Wegen der guten Säurestruktur besteht eine gute Lagerfähigkeit.