Gartencast
Start in die neue Gartensaison
1. März 2017

Der Boden bietet die Grundlage für ein gutes Pflanzenwachstum in den Gärten. Die Expertin der Bayerischen Gartenakademie erklärt, was man jetzt im zeitigen Frühjahr Gutes für den Boden tun kann.

Pflanzenwurzeln benötigen eine intakte Bodenstruktur. Das Ziel sollte deshalb immer die Erhaltung und Stabilisierung der Bodenstruktur sein.

Start in die neue Gartensaison

Der Boden ist die Grundlage für das Pflanzenwachstum in unseren Gärten. Was kann ich jetzt im März für den Gartenboden tun?

Unsere Pflanzen wurzeln im Boden. Eine intakte Bodenstruktur ist da entscheidend. Diese Bodenstruktur zu erhalten und zu stabilisieren muss unser Ziel sein. Eine pflegliche Bodenbehandlung ist deshalb ein wichtiger Baustein für ein gesundes Pflanzenwachstum.

Was gehört zur Bodenpflege dazu?

Es fängt schon damit an, dass ich erst in den Beeten arbeite, wenn es die Bodenfeuchte erlaubt, also wenn es nicht zu feucht ist. Kein Umgraben mehr im Frühjahr, sondern nur eine Bodenlockerung mit der Grabgabel oder dem Krail.
Dann kann zum Beispiel die Grüngüngung abgemäht und eingearbeitet werden. Ist die Grünmasse sehr üppig kommt ein Teil auf den Kompost und wird so wieder in den Stoffkreislauf meines Gartens gebracht.

Wie sieht es mit Kompostausbringen jetzt im Frühjahr aus?

Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt um Kompost auf die Beete zu bringen. Er ist Nährstofflieferant und Bodenverbesserer, da er mit seiner organischen Substanz das Bodenleben aktiviert und dem Boden Humus zuführt. Folglich wird der Boden so auf die Dauer lockerer und fruchtbarer.

Was muss ich beim Kompost ausbringen beachten?

Wir empfehlen jährlich drei Liter Kompost pro Quadratmeter leicht einzuarbeiten. Damit ist der Bedarf an Grundnährstoffen wie Phosphor, Kali, Magnesium und Spurenelementen für die meisten Gartenpflanzen gedeckt und es wird nur Stickstoff nach Bedarf ergänzt. Die Kompostausbringung sollte nicht nur im Gemüsegarten erfolgen, sondern auch unter Gehölzen und in den Staudenbeeten.

Drei Liter Kompost pro Quadratmeter klingt ja sehr wenig, könnte man auch mehr ausbringen?

Wenn die Nährstoffgehalte des Bodens nicht bekannt sind, dann ist man mit drei Litern Kompost je Quadratmeter auf der sicheren Seite und überdüngt nicht. Wenn die Nährstoffgehalte des Bodens bekannt sind und keine Überdüngung vorliegt, kann auch mehr Kompost verwendet werden, etwa fünf bis zehn Liter je Quadratmeter.

Habe ich als Freizeitgärtner die Möglichkeit die Nährstoffgehalte meines Bodens zu erfahren?

Diese Möglichkeit bietet die Bodenprobe. Mit wenig Aufwand bekommt man da viel Information über seinen Boden und jetzt im Frühjahr vor der ersten Düngergabe oder Kompostausbringung ist der ideale Zeitpunkt dafür. Einen Infotext und eine Anleitung dazu findet sich auf der Homepage der Bayerischen Gartenakademie.

Bodenuntersuchung und Bodenprobe

Man hört auch immer wieder die Empfehlung zu kalken, muss denn jährlich Kalk ausgebracht werden?

Generell ist Kalk beim Aufbau einer guten Bodenstruktur beteiligt. Ob der Boden Kalk braucht hängt von der Bodenart und vom Säuregrad des Bodens, dem pH-Wert ab. Er wird bei einer Bodenprobe bestimmt. So ist zum Beispiel bei einem sandigen Lehmboden mit einem pH-Wert von 7 und darüber keine Kalkung erforderlich.