Gartencast
Blühende Halbsträucher
1. August 2017

Der August ist die Hoch-Zeit für Halbsträucher. „Besonders die blauen beginnen nun zu Blühen oder stehen schon in voller Blüte“, erklärt die Expertin der Bayerischen Gartenakademie. Diese Pflanzen sind bei gutem Standort pflegeleicht, eignen sich auch für kleine Gärten und die Blüten sind Insektenmagnete.

Blühende Halbsträucher

Was sind „Halbsträucher“?

Halbsträucher nehmen eine Zwischenstellung von Staude und Gehölz ein. Sie sind ausdauernde Pflanzen, die unten verholzen, die Zweige der aktuellen Vegetationsperiode jedoch nicht. Neuaustriebe bilden sich aus den holzigen Pflanzenteilen. Anders als bei Stauden, die ja ganz von unten aus der Erde frisches Grün schieben. Die Blüten und Früchte/Samen entstehen an den diesjährigen Trieben. Ganz frosthart sind Halbsträucher nicht. In kalten Wintern sterben die grünen Triebe ab. Aufgrund der meist geringen Größe sind Halbsträucher auch für kleinere Gärten gut geeignet.
Die Pflege ist ganz einfach. Der Rückschnitt der Halbsträucher erfolgt im April. Dann sind die strengen Fröste vorbei. Zum einen werden abgestorbene Teile entfernt und zum anderen verjüngt man die Pflanze, die dann an den jungen und kräftigen Neutrieben schöne Blüten bilden.

Besonders schön sind die „Blauen“

Jetzt im August stechen die blaublühenden Halbsträucher ins Auge. Somit bieten sie auch im Spätsommer noch ausreichend Nahrung für Bienen und andere Insekten. Die blauen Blüten harmonieren mit dem gräulichen Laub der Blätter. Die Pflanzen eignen sich für einen mediterranen Garten, denn sie mögen Trockenheit und Wärme, einen durchlässigen sowie auch kalkhaltigen Boden. Ein feuchter schattiger Standort behagt ihnen nicht, außerdem frieren sie im Winter stärker zurück.
Bekannt ist der Lavendel, dessen duftende Blüten gerne zum Mottenvertreiben im Kleiderschrank ihren Platz finden. Die Vielfalt an Lavendel ist groß. Manche Arten und Sorten sind jedoch nicht zuverlässig winterhart. Die Blütenfarbe variiert von ganz hell über mittelblau bis zu einem tief dunkel Lila. Übrigens gibt es Lavendel auch mit weißen oder rosa Blüten.
Eine wirklich besondere Bienenpflanze ist die Bartblume (Caryopteris). Dieser kleine locker aufgebaute Strauch mit Wuchshöhen bis etwa 80 cm bringt im Spätsommer unzählige kleine Blütchen hervor an denen sich die Bienen nur so tummeln. Je nach Sorte ist das Blütenblau unterschiedlich intensiv.
Ein weiterer Vertreter ist die Blauraute oder Silberstrauch (Perovskia). Die lockeren blauen Blütenrispen schmücken die straff aufrechten etwa einen Meter hohen Zweige. Die Pflanze lässt sich gut mit anderen Steppenbewohnern und Gräsern kombinieren.

Welche Halbsträucher gibt es noch?

Die Vielfalt an Halbsträuchern ist eigentlich größer als man denkt. So gehören beispielsweise Zistrose, Dickmännchen, Eberraute, Fingerstrauch, winterharte Fuchsie, Johanniskraut, Schleifenblume und Sommerflieder dazu. Auch unter den Gewürzen findet man viele Halbsträucher: Bergbohnenkraut, Currykraut, Rosmarin, Echter Salbei, Thymian, Ysop und mehr.