Aktualisierung Dezember 2025
"Indianerbanane" - exotisch, aber nicht unbedenklich

Nach Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart wurden in den Früchten der Indianerbanane auch als Papau-Frucht oder Asimina triloba bekannt, Acetogenine und Alkaloide nachgewiesen, die bei Verzehr unreifer Früchte zu Übelkeit und Magenbeschwerden führen können. Auch eine allergische Reaktion kann je nach Reifegrad und Verzehrmenge nicht ausgeschlossen werden. Bedenklicher sind die neurotoxischen Eigenschaften der Acetogenine. Es wird vermutet, dass diese bei hohem Verzehr atypischen Parkinsonismus auslösen können. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) hat für die genauere Untersuchung verschiedene Sorten der Indianerbanane in unterschiedlichen Reifegraden zur Verfügung gestellt.
Exotisch und lecker - bis jetzt.
Asimina triloba bildet Früchte aus, die geschmacklich an Mango und Banane erinnern und eine sehr cremige Konsistenz aufweisen. Ihre Vitamine und Mineralstoffe sind zahlreich. Allerdings wurde erst jetzt bekannt, dass die Früchte, ähnlich wie der verwandte Zimtapfel (Cherimoya) auch Stoffe aus der Gruppe der Acetogenine und Isochinolinalkaloide enthalten. Es wird vermutet, dass Acetogenine bei regelmäßigem Verzehr der Indianerbanane und auch artverwandter Früchte aus der Familie der Annonengewächse atypischen Parkinsonismus auslösen können. In den umfangreichen Tests des CVUA schnitt die Sorte 'Sunflower' am besten ab, da bei ihr im Vergleich zu allen anderen Sorten geringere Gehalte der bedenklichen Inhaltsstoffe festgestellt wurden. Dennoch kann ein Verzehr von Seiten der LWG nicht weiter uneingeschränkt empfohlen werden. Besonders Kinder, Schwangere und immungeschwächte Personen sollten vorsichtig sein. Giftig ist die Pflanze mitsamt ihren Früchten nicht, aber auch nicht unbedenklich.
Der Podcast der CVUA informiert umfassend zu den neuesten Erkenntnissen rund um die Papau-Frucht.
Versuche werden eingestellt, aber weiterhin ein attraktives Ziergehölz.
Nach diesen Erkenntnissen werden an der LWG zukünftig keine Versuche mehr zur Indianerbanane in Hinblick auf die Fruchtproduktion stattfinden.
Das Gehölz bildet sehr attraktive Blüten vor dem Laubaustrieb und ist auch dadurch ein Hingucker im Ziergarten. Schädlingsbefall konnte in den über zwei Jahrzehnten der Sortensichtungen an der LWG nicht festgestellt werden. Die Laubfärbung ist goldgelb. Als Ziergehölz punktet die Indianerbanane weiterhin mit Blüte, Laub und vor allem ihrem langsamen Wuchs.
Die auf Asimina triloba-Sämling veredelten Sorten wachsen unter den Veitshöchheimer Bedingungen (sandiger Lehm, Bodenwertzahl 28, Humusgehalt um ein bis zwei Prozent, pH-Wert 7,1 bis 7,3, sommertrockener Standort mit Tröpfchenbewässerung) in den ersten fünf Jahren langsam. Die gut verzweigenden Bäume bilden pyramidale Spindelerziehung und dichte Kronen.

