Erweiterung Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
Sensorbasierte Düngung von Gemüsekulturen im Freilandgemüsebau über Bewässerung

Tank mit Düngerlösung auf einem Kohlrabiacker

In Anbetracht der Nitratbelastung des Grundwassers sowie daraus resultierenden neuen Anforderungen der Düngeverordnung besteht großes Interesse und die Notwendigkeit, die Stickstoffdüngung effizienter zu gestalten. Demnach soll die optimale Versorgung der Pflanze gewährleistet und gleichzeitig die Stickstoffdüngegabe reduziert werden. Die Wasser- und Nährstoffversorgung stehen dabei in einem engen Zusammenhang. Als Erweiterung des Projekts zur Entwicklung einer automatisierten Entscheidungshilfe zur ressourcenschonenden Bewässerung in Gartenbau und Landwirtschaft kommen in diesem Projekt neue Technologien im Bereich der Sensortechnik zum Einsatz, um neue Ansatzpunkte einer bedarfsgerechten Düngung im Gemüsebau zu testen.

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes ist es, sensorgestützt und bedarfsgerecht über ein Bewässerungssystem zu düngen, wobei jeweils kleine Düngegaben über die Überkopfberegnung ausgebracht werden sollen. Dadurch sollen unnötige Puffer vermieden werden und der Pflanze stets nur die aktuell benötigte Stickstoffdüngemenge zugeführt werden, eine Auswaschung von Stickstoff damit möglichst verhindert werden. Eine neue Sensortechnik erlaubt dabei eine Messung der Nährstoffgehalte im Boden in Echtzeit, worauf die Stickstoffdüngung abgestimmt werden kann.
Dieser Ansatzpunkt soll bei zwei Betrieben im Knoblauchsland u. a. hinsichtlich Effizienz und Praxistauglichkeit getestet werden.

Methoden des Projektes

Da die Stickstoffdüngung mittels Bewässerung eine optimale Wasserverteilung der Überkopfberegnung erfordert, ist die Installation einer optimalen Beregnungstechnik nötig. Ein- bis zweimal pro Woche werden dann auf den ausgewählten Flächen Nmin-Messungen mithilfe des „Sensorspatens“ der Firma Stenon durchgeführt, der ein Ergebnis vor Ort und ohne eine Entnahme von Bodenmaterial liefert. Vergleichend dazu werden ebenso Nmin-Proben im Labor analysiert. Entsprechend des jeweiligen Kulturstadiums der Gemüsekultur wird die benötigte Stickstoffdüngermenge an den aktuellen Nmin-Gehalt im Boden angepasst, indem Einzelgaben von 30 bis 40 kg N/ha in flüssiger Form verregnet werden. Zum Teil erfolgt auch ein Vergleich dieser Düngemethode mit der herkömmlichen mineralischen Düngung im Sinne einer Grund- und Kopfdüngung.
Als Flüssigdünger dienen dabei zum einen in Wasser gelöster Harnstoff, zum anderen Dränwasser aus dem Gewächshaus.

Projektinformationen
Projektleitung: Stefan Kirchner (LWG-IEF1)
Projektbearbeiter: Andrea Spirkaneder und Dr. Alexander Dümig (beide LWG-IEF1)
Laufzeit: 01.07.2021 bis 31.12.2021
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: A/19/21