Veranstaltung am 12.01.2026
Bayerischer Industriegemüsetag 2026 in Aiterhofen

Die Saison 2025 war erneut von wechselnden Wetterextremen geprägt. Vor allem der Winter und das Frühjahr, aber auch der Juni zeigten sich mit anhaltenden Trockenphasen. Besonders Betriebe, die aus arbeitswirtschaftlichen Gründen erst zu Erntebeginn bewässern konnten, hatten erhebliche Probleme beim Aufgang und später bei der Bestandsetablierung.

Carolin Füßl vom Erzeugerring Straubing und Markus Göttl vom AELF Deggendorf–Straubing lassen das vergangene Jahr Revue passieren. Ergänzt wird das Programm durch einen Vortrag von Julia Böhringer und Robert Kirchner vom Beratungsdienst für integrierten Gemüsebau Heilbronn e. V. . Ihr Vortrag widmet sich dem aktuellen Problem der Schilfglasflügelzikade – eigentlich ein alter, nicht-invasiver Schädling. Neu und zunehmend relevant ist jedoch ihre Funktion als Vektor für die Übertragung von Krankheiten wie Stolbur und dem SBR-Syndrom bei Zuckerrüben, Kartoffeln und verschiedenen Gemüsekulturen. Das genaue Gefahrenpotenzial für den Gemüsebau lässt sich derzeit noch nicht sicher einschätzen – klar ist aber: Es besteht Handlungsbedarf.

Weiterhin stehen die aktuellen Versuchsergebnisse zu Einlegegurken und Industriekraut aus Niederbayern auf dem Programm. Ziel dieser Versuche ist es, unabhängige und begründete Sortenempfehlungen geben zu können.

Abgeschlossen wird der Tag durch einen Bio-Block. Biogurken sind nach wie vor ein Nischenprodukt, aber eines mit wachsendem Potenzial. Früher eher etwas für „Idealisten“, kann der Anbau heute eine wirtschaftlich attraktive Option sein. Mittlerweile gibt es mehltauresistente Sorten, die einen Anbau über die gesamte Saison ermöglichen. Oft werden Biogurken früh gepflanzt, um einen früheren Erntebeginn zu erreichen. Andreas Herr gibt einen globalen Überblick über Anbau und Produktion und wir sind sehr dankbar, dass Dr. Axel Böhme seinen Betrieb Schöneiche aus dem Spreewald vorstellt.

Der Einsatz von PE-Folien im Gemüsebau steht immer wieder in der Kritik. Themen wie Nachhaltigkeit und Kunststoffverbrauch stehen im Focus in der Öffentlichkeit. Immer mehr Betriebe greifen daher zu abbaubaren Folien, die auch Arbeitszeit am Saisonende einsparen können. Allerdings erfordert der vollständige biologische Abbau eine sorgfältige Einarbeitung der Folien – und das klappt in der Praxis nicht immer zuverlässig. Die Folge sind Folienreste, die über die Flächen geweht werden. Aus diesem Grund untersagen einige Verpächter ihren Anbauern mittlerweile den Einsatz abbaubarer Folien. Eine spannende Alternative stellt Dr. Michael Kirchinger vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) Straubing vor: LiquiMulch ist ein sprühbarer biologisch abbaubarer Mulch, der unter anderem für den Einsatz im Wein- und Gemüsebau entwickelt wurde. Dieser Sprühmulch wurde unter Federführung des TFZ im Rahmen mehrerer, von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus geförderter Projekte weiterentwickelt und bis zur Praxistauglichkeit optimiert. Die LWG war Projektpartner – und der LWG-Versuchsbetrieb Bamberg fungierte in den Projekten OptiMulch und OptiMulchErtrag als zentraler Versuchsstandort für den Gemüsebau.

Dr. Jörg Hirsche, Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
Stefanie Pahnke, AELF Abensberg – Landshut, Abteilung Gartenbau

Carolin Füßl, Erzeugerring für Obst und Gemüse Straubing e.V.

Markus Göttl, AELF Deggendorf-Straubing

Julia Böhringer und Robert Kirchner, Beratungsdienst für integrierten Gemüsebau Heilbronn e.V.

Daniela Gleißner, AELF Abensberg - Landshut, Abteilung Gartenbau

Florian Hageneder, AELF Abensberg - Landshut, Abteilung Gartenbau

Dr. Michael Kirchinger, TFZ Straubing

Andreas Herr, Nunhems Germany GmbH, Marbach am Neckar

Dr. Axel Böhme, Biohof Schöneiche

Im Rahmen der Veranstaltung können Bilder entstehen, die eventuell zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.