Nachbericht Online-Winterberichtsreihe im Januar und Februar 2023
Aktuelles aus dem Arbeitsbereich Umweltgerechte Erzeugung

An fünf Mittwochabenden im Januar und Februar lud die Bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) zu Ihrer neuen Online-Winterberichtsreihe „Aktuelles aus dem Arbeitsbereich Umweltgerechte Erzeugung“ ein. Für jeweils 1,5 Stunden wurden den teilnehmenden Interessenten neue Forschungsinformationen im Bereich des Gemüsebaus aus dem Erwerbsgartenbau präsentiert. Die Forschungstätigkeiten erfolgten am Gemüsebauversuchsbetrieb in Bamberg und an weiteren Standorten in Bayern. Die Mitarbeitenden bedanken sich für die regen Teilnahmen und den interessanten Austausch mit der Praxis, mit dessen Input weitere Versuchstätigkeiten umgesetzt werden können.
Autonome Hacktechnik, Erdbeersorten und Christbaumdüngung im ökologischen Anbau (18.01.2023)

Am 18.01.2023 nutzen rund 40 Teilnehmende die Möglichkeit, sich im Rahmen der Online-Veranstaltung über die Forschungsschwerpunkte der LWG und die aktuellen Entwicklungen zum Thema autonome Hacktechnik im Gartenbau sowie Erdbeersorten und Christbaumdüngung im ökologischen Anbau zu informieren.
Im ersten Veranstaltungsteil präsentierte Jonas Maußner die Ergebnisse des Erdbeersortenversuchs aus dem Jahr 2022, der auf dem Versuchsgelände des Gemüsebauversuchsbetriebs der LWG in Bamberg steht. Anschließend stellte er zwei Düngeversuche zur ökologischen Christbaumdüngung vor, die in zwei verschiedenen Praxisbetrieben in Bayern durchgeführt werden und vom Kompetenzzentrum Ökogartenbau betreut werden. Auch erste Versuchsergebnisse der Langzeitdüngeversuche wurden dargestellt und diskutiert.
Der zweite Teil der Veranstaltung beschäftigte sich mit der Thematik der autonomen Hacktechnik im Gemüsebau. Lina Schardey vermittelte einen kurzen Überblick über die aktuelle Marktsituation im Bereich autonom fahrender Hackroboter für den Gemüsebau und stellte im Anschluss die Hackroboter vor, welche von der LWG im Rahmen des Projektes „Innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau“ aktuell getestet werden. Auch die Versuche mit den Hackrobotern in verschiedenen Gemüsebaukulturen und auf einer Obstbaumschule, sowie erste Erfahrungen und Eindrücke von der Arbeit mit den autonom fahrenden Maschinen wurden präsentiert.
Im ersten Veranstaltungsteil präsentierte Jonas Maußner die Ergebnisse des Erdbeersortenversuchs aus dem Jahr 2022, der auf dem Versuchsgelände des Gemüsebauversuchsbetriebs der LWG in Bamberg steht. Anschließend stellte er zwei Düngeversuche zur ökologischen Christbaumdüngung vor, die in zwei verschiedenen Praxisbetrieben in Bayern durchgeführt werden und vom Kompetenzzentrum Ökogartenbau betreut werden. Auch erste Versuchsergebnisse der Langzeitdüngeversuche wurden dargestellt und diskutiert.
Der zweite Teil der Veranstaltung beschäftigte sich mit der Thematik der autonomen Hacktechnik im Gemüsebau. Lina Schardey vermittelte einen kurzen Überblick über die aktuelle Marktsituation im Bereich autonom fahrender Hackroboter für den Gemüsebau und stellte im Anschluss die Hackroboter vor, welche von der LWG im Rahmen des Projektes „Innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau“ aktuell getestet werden. Auch die Versuche mit den Hackrobotern in verschiedenen Gemüsebaukulturen und auf einer Obstbaumschule, sowie erste Erfahrungen und Eindrücke von der Arbeit mit den autonom fahrenden Maschinen wurden präsentiert.
Gemüsebauliche Öko-Versuche des Kompetenzzentrums Ökogartenbau (25.01.2023)

Das Kompetenzzentrum Ökogartenbau legt den Fokus auf das sogenannte On-Farm-Research, bei dem Forschungstätigkeiten auf den Flächen von Praxisbetrieben in enger Zusammenarbeit umgesetzt werden. Patrick Nastvogel als zuständiger Ingenieur für den Ökogemüsebau stellte hier vor knapp 70 Teilnehmenden die Versuchsergebnisse und die Arbeitsabläufe aus 2022 vor.
Der Fokus beim groß angelegten Sortenversuch zur frühen Waschmöhre mit 16 Sorten lag vor allem bei der Sensorik. Umfangreiche Sensorik-Tests stellten die Geschmacksvielfalt von Bio-Möhren in den Vordergrund.
Dass intensiv nach Alternativen für die nachhaltige Stickstoffversorgung von Freilandkulturen gesucht wird, zeigte ein zweiter Versuch, bei dem fünf stickstoffbindende Biostimulanzien in einer Kohlkultur ausgebracht und verglichen wurden. Die Bakterien sollen ins Blatt einwandern und den Pflanzen pflanzenverfügbares Ammonium zur Verfügung stellen. Allerdings konnten hier im ersten Versuchsjahr keine signifikanten Effekte derer nachgewiesen werden.
Für geschützt kultivierte Gemüsearten spielt die Bodenfruchtbarkeit eine besondere Rolle, weshalb das Kompetenzzentrum verschiedene Gründüngungsarten in einer achtwöchigen Winterkultur zu etablieren versucht hatte. Insbesondere schnell wachsende Süßgräser wie Rauhafer und Roggen in Verbindung mit Grobleguminosen erwiesen sich hier als sinnvolle Nutzung einst winterbracher Häuser.
Der Fokus beim groß angelegten Sortenversuch zur frühen Waschmöhre mit 16 Sorten lag vor allem bei der Sensorik. Umfangreiche Sensorik-Tests stellten die Geschmacksvielfalt von Bio-Möhren in den Vordergrund.
Dass intensiv nach Alternativen für die nachhaltige Stickstoffversorgung von Freilandkulturen gesucht wird, zeigte ein zweiter Versuch, bei dem fünf stickstoffbindende Biostimulanzien in einer Kohlkultur ausgebracht und verglichen wurden. Die Bakterien sollen ins Blatt einwandern und den Pflanzen pflanzenverfügbares Ammonium zur Verfügung stellen. Allerdings konnten hier im ersten Versuchsjahr keine signifikanten Effekte derer nachgewiesen werden.
Für geschützt kultivierte Gemüsearten spielt die Bodenfruchtbarkeit eine besondere Rolle, weshalb das Kompetenzzentrum verschiedene Gründüngungsarten in einer achtwöchigen Winterkultur zu etablieren versucht hatte. Insbesondere schnell wachsende Süßgräser wie Rauhafer und Roggen in Verbindung mit Grobleguminosen erwiesen sich hier als sinnvolle Nutzung einst winterbracher Häuser.
Düngeversuche und digitale Bewässerung (01.02.2023)

Knapp 60 Teilnehmende informierten sich am 01.02.2023 über die aktuellen Forschungsthemen und Entwicklungen im Bereich Düngung und Bewässerung an der LWG. Unter den Teilnehmenden befanden sich dabei auch Interessierte aus Österreich und der Schweiz.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Andrea Spirkaneder die Ergebnisse eines Zwischenfruchtversuchs mit nachfolgender Zwiebelkultur vor und sprach über den Langzeitdüngeversuch des Versuchsbetriebs, in dem unterschiedliche Bodenanalysemethoden verglichen werden. Thematisiert wurde außerdem, welche Aussagekraft der Nitratgehalt im Pflanzensaft hat.
Der zweite Teil drehte sich rund um das Thema technische und digitale Möglichkeiten zur effizienten Bewässerung im Freilandgemüsebau. Dr. Alexander Dümig gab hierbei einen umfangreichen Überblick, welche praxistauglichen und digitalen Maßnahmen es gibt, um Wasserverbrauch und Kosten zu senken. Vorgestellt wurden auch Automatisierungsmöglichkeiten und Entscheidungshilfen zur Bewässerung wie z.B. eine Bewässerungs-App.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Andrea Spirkaneder die Ergebnisse eines Zwischenfruchtversuchs mit nachfolgender Zwiebelkultur vor und sprach über den Langzeitdüngeversuch des Versuchsbetriebs, in dem unterschiedliche Bodenanalysemethoden verglichen werden. Thematisiert wurde außerdem, welche Aussagekraft der Nitratgehalt im Pflanzensaft hat.
Der zweite Teil drehte sich rund um das Thema technische und digitale Möglichkeiten zur effizienten Bewässerung im Freilandgemüsebau. Dr. Alexander Dümig gab hierbei einen umfangreichen Überblick, welche praxistauglichen und digitalen Maßnahmen es gibt, um Wasserverbrauch und Kosten zu senken. Vorgestellt wurden auch Automatisierungsmöglichkeiten und Entscheidungshilfen zur Bewässerung wie z.B. eine Bewässerungs-App.
Erdeloser Anbau von Salatgurken und Ingwer (08.02.2023)

Martin Schulz betreut im Gemüsebauversuchsbetrieb Bamberg die Versuche im erdelosen Anbau. Im Rahmen der Winterberichtsreihe 2023 stellte er aktuelle Ergebnisse und Versuchsvorhaben aus dem vergangenen Jahr vor. Die Versuchsfragen wurden im Versuchsbeirat "Unter Glas" im Vorjahr festgelegt. Dieser besteht aus Vertretern der bayerischen Beratung, Institutionen und Anbauern.
In den Jahren 2021 und 2022 wurde für Salatgurken ein Unterlagenversuch durchgeführt. Hintergrund bildete hier das Auftreten von Stängelgrundfäule, welches häufig als Pythium spp. bis zum Totalausfall führen kann. Für den Versuch wurde ein mit Praxismaterial infizierter Bewässerungskreislauf mit einem pythiumfreien Kreislauf verglichen. Unterlagen verteuern das Pflanzgut und führen generell zu Ertragsrückgängen in „gesunden“ nicht infizierten Beständen. Mit der Unterlage 'Combyne' (Rijk Zwaan) wurde der höchste Ertrag in einer mit Pythium ultimum inokulierten Versuchsvariante erzielt.
Ein weiteres Thema stellt die Optimierung der Pflanzenschutzapplikation im Fruchtgemüseanbau dar. Hintergrund bildet hier der zunehmende Einsatz von Kontaktmitteln. „Wie komme ich unter das Blatt?“ ist ein nichtgelöstes technisches Problem im Fruchtgemüseanbau. Die LWG ist auf der Suche nach Lösungsansätzen. Dazu wurden in einem Paprikabestand verschiedene Düsen-Typen und -Kombinationen getestet. Die Ergebnisse waren unbefriedigend. Andere Lösungen müssen gefunden werden, beispielsweise der Einsatz von Luft.
Ein weiteres Thema ist das Schädlings- und Krankheitsmonitoring. Eine schnelle und konstante Erkennung von Schadinsekten und Krankheiten ist ein Schlüssel für eine effektive vorbeugende Bekämpfung. Dazu wurde bei Paprika das PATS-C-System, welches mit Hilfe einer Kamera die Flugbewegungen im Gewächshaus aufzeichnet, in seiner Anwendungseignung geprüft. Derzeit können damit aber nur verschiedene Mottenarten erkannt werden. Parallel dazu wurde die mobile App "Natutec Scout“ von Koppert getestet. Hier werden Daten manuell durch einen Scout oder mit dem Natutec Scout-Scanner erfasst. Thripse und Weiße Fliegen werden auf gelben Horiver-Sticky-Karten automatisch zuverlässig identifiziert und gezählt.
Einen anderen Weg geht die Firma Vivent aus der Schweiz. Vivent-Biosensoren können mit Hilfe von elektrophysiologischen Messungen laut Anbieter abiotischen (Temperatur, Trockenheit) und biotischen (Pilzinfektionen) Pflanzenstress frühzeitig erkennen. So konnte in Rahmen eines Tastversuches bei Salatgurken eine Infektion mit Pythium spp. vor den ersten sichtbaren Symptomen festgestellt werden.
Abschließend stellte Schulz Erfahrungen und Ergebnisse bei den Versuchsvorhaben "Optimierung des Anbaues von Ingwer im hydroponischen Anbau (Deep Water Culture) Optimierung des Düngerezeptes" vor. Dazu wurde ein spezielles kaliumbetontes Düngerezept entwickelt. Insbesondere die Herkunft 'Peru' erwies sich mit 12 kg/m2 als geeignet für dieses Anbauverfahren.
In den Jahren 2021 und 2022 wurde für Salatgurken ein Unterlagenversuch durchgeführt. Hintergrund bildete hier das Auftreten von Stängelgrundfäule, welches häufig als Pythium spp. bis zum Totalausfall führen kann. Für den Versuch wurde ein mit Praxismaterial infizierter Bewässerungskreislauf mit einem pythiumfreien Kreislauf verglichen. Unterlagen verteuern das Pflanzgut und führen generell zu Ertragsrückgängen in „gesunden“ nicht infizierten Beständen. Mit der Unterlage 'Combyne' (Rijk Zwaan) wurde der höchste Ertrag in einer mit Pythium ultimum inokulierten Versuchsvariante erzielt.
Ein weiteres Thema stellt die Optimierung der Pflanzenschutzapplikation im Fruchtgemüseanbau dar. Hintergrund bildet hier der zunehmende Einsatz von Kontaktmitteln. „Wie komme ich unter das Blatt?“ ist ein nichtgelöstes technisches Problem im Fruchtgemüseanbau. Die LWG ist auf der Suche nach Lösungsansätzen. Dazu wurden in einem Paprikabestand verschiedene Düsen-Typen und -Kombinationen getestet. Die Ergebnisse waren unbefriedigend. Andere Lösungen müssen gefunden werden, beispielsweise der Einsatz von Luft.
Ein weiteres Thema ist das Schädlings- und Krankheitsmonitoring. Eine schnelle und konstante Erkennung von Schadinsekten und Krankheiten ist ein Schlüssel für eine effektive vorbeugende Bekämpfung. Dazu wurde bei Paprika das PATS-C-System, welches mit Hilfe einer Kamera die Flugbewegungen im Gewächshaus aufzeichnet, in seiner Anwendungseignung geprüft. Derzeit können damit aber nur verschiedene Mottenarten erkannt werden. Parallel dazu wurde die mobile App "Natutec Scout“ von Koppert getestet. Hier werden Daten manuell durch einen Scout oder mit dem Natutec Scout-Scanner erfasst. Thripse und Weiße Fliegen werden auf gelben Horiver-Sticky-Karten automatisch zuverlässig identifiziert und gezählt.
Einen anderen Weg geht die Firma Vivent aus der Schweiz. Vivent-Biosensoren können mit Hilfe von elektrophysiologischen Messungen laut Anbieter abiotischen (Temperatur, Trockenheit) und biotischen (Pilzinfektionen) Pflanzenstress frühzeitig erkennen. So konnte in Rahmen eines Tastversuches bei Salatgurken eine Infektion mit Pythium spp. vor den ersten sichtbaren Symptomen festgestellt werden.
Abschließend stellte Schulz Erfahrungen und Ergebnisse bei den Versuchsvorhaben "Optimierung des Anbaues von Ingwer im hydroponischen Anbau (Deep Water Culture) Optimierung des Düngerezeptes" vor. Dazu wurde ein spezielles kaliumbetontes Düngerezept entwickelt. Insbesondere die Herkunft 'Peru' erwies sich mit 12 kg/m2 als geeignet für dieses Anbauverfahren.
Gemüsebauliche Ökoversuche der LWG am Standort Bamberg (15.02.2023)

Am 15.02.2023 konnten sich 40 Teilnehmende bei der letzten Veranstaltung der Online Vortragsreihe der LWG Bamberg einen Überblick über die Versuchsergebnisse und die Schwerpunktthemen in der Forschung für den Ökogemüsebau an der LWG in Bamberg verschaffen. Carola Nitsch, die seit Sommer 2022 die Versuche in Bamberg betreut, stellte die Ergebnisse vor.
Beginnend mit einer relativ unbekannten Kultur, dem italienischen Salzkraut Agretti, das im ungeheizten Folientunnel als Frühkultur zum Schnitt sehr erfolgreich angebaut wurde, folgte ein Sortenvergleich von Charentaismelonen im Gewächshaus.
In der EU-Bio-Basisverordnung VO (EU) 2018/848 ist beim Bewirtschaften von Gewächshäusern die Nutzung von Untersaaten, Gründüngung oder Zwischensaaten gefordert. Deshalb wurden in einem Untersaatenversuch bei Tomaten im Gewächshaus verschiedene Arten als Untersaat erprobt und die Auswirkungen auf die Erträge und Qualität betrachtet.
Die Anbau- und Lagereigenschaften von Hokkaidokürbissen wurden in einem Freilandversuch geprüft, um den Marktbeschickenden eine möglichst effektive Sortenwahl für ein langes Verkaufsfenster zu ermöglichen.
Die Berichte wurden bereits während des Vortrages von Teilnehmern kommentiert und mit diesem interessanten Erfahrungsaustausch wurde die Veranstaltung erfolgreich abgeschlossen.
Beginnend mit einer relativ unbekannten Kultur, dem italienischen Salzkraut Agretti, das im ungeheizten Folientunnel als Frühkultur zum Schnitt sehr erfolgreich angebaut wurde, folgte ein Sortenvergleich von Charentaismelonen im Gewächshaus.
In der EU-Bio-Basisverordnung VO (EU) 2018/848 ist beim Bewirtschaften von Gewächshäusern die Nutzung von Untersaaten, Gründüngung oder Zwischensaaten gefordert. Deshalb wurden in einem Untersaatenversuch bei Tomaten im Gewächshaus verschiedene Arten als Untersaat erprobt und die Auswirkungen auf die Erträge und Qualität betrachtet.
Die Anbau- und Lagereigenschaften von Hokkaidokürbissen wurden in einem Freilandversuch geprüft, um den Marktbeschickenden eine möglichst effektive Sortenwahl für ein langes Verkaufsfenster zu ermöglichen.
Die Berichte wurden bereits während des Vortrages von Teilnehmern kommentiert und mit diesem interessanten Erfahrungsaustausch wurde die Veranstaltung erfolgreich abgeschlossen.