Versuch 2015
Frühjahrsblüher XL 2014-15
Im Frühjahr herrscht bei den bekannten Arten wie Primula vulgaris, Viola x wittrockiana und Viola cornuta oft ein Überangebot gerade in den gängigen Topfgrößen 9 und 10 cm. Andere Arten, meist aus dem Bereich der frühjahrsblühenden Stauden, können das Verkaufssortiment ergänzen. Wegen der erschwerten Vergleichbarkeit könnten mit diesen Arten kostendeckende Preise erzielt werden.
Da mit Großpflanzen auch im Frühjahr der Spontankauf angeregt werden kann, wurden an der Bayerischen Landesanstalt in Veitshöchheim im zweiten Jahr weitere Frühjahrsstauden daraufhin untersucht, ob sie sich für die Kultur in großen Töpfen von 13 cm und 15 cm eignen. Die Frühjahrsblüher wurden in zwei Substraten kultiviert (Torf-Ton-Substrat und torffreies Substrat), um weitere Erfahrungen mit dieser Thematik zu gewinnen.
Versuchsbeschreibung
Je nach erwarteter Wuchsgeschwindigkeit aber auch Lieferbarkeit der Arten wurden von KW 32 bis KW 40 jeweils in zwei verschiedene Substrate getopft. Wegen der kurzen Lagerfähigkeit des torffreien Substrats wurden die sieben Arten des ersten Liefertermins in KW 32 in 54er Platten zwischenpikiert. Alle 58 getesteten Arten bzw. Sorten wurden mit einer Jungpflanze in 13-cm-Töpfe und mit 3 Jungpflanzen in 15-cm-Töpfe getopft. Als Standardsubstrat wurde die CL Primel & Viola Plus von Patzer (Torf-Ton-Substrat mit 1 kg Nährsalz, 2 kg Osmocote Exact high K 5-6 M und 50 g/m³ Eisenchelat EDDHA) verwendet. Das zweite Substrat war CL T Öko torffrei von Patzer (Rindenhumus, Holzfaser, Kokopeat, Grüngutkompost und Naturton mit 1 kg Nährsalz und 2 kg Osmocote Exact high K 5-6 M).
Da es sich um keinen Bioanbau handelte waren eine praxisübliche mineralische Aufdüngung und auch Netzmittel verwendet worden. Ab KW 40 wurde mit 0,08 % Düngerlösung gegossen (Ferty 3 Mega (18-12-18), Planta Düngemittel). Die Flächenbelegung war beim T13 25/m², beim T15 16/m². Die optimale Standweite zum Verkaufszeitpunkt wurde je Art geschätzt. Eventuelles Stutzen und Hemmstoffbehandlungen werden bei der Besprechung der Arten erwähnt. Die Temperatur für Heizung/Lüftung war auf 4/6 °C eingestellt. Durch den milden Herbst 2014 betrugen die monatlichen Tagesmitteltemperaturen der Monate September bis März: 16,3, 14,9, 9,5, 7,2, 6,5, 6,1, und 9,8 °C.
Alle Dianthus wurden neben der frostfreien Kultur auch in einer temperierten Variante mit 8/12 °C (Heizung/Lüftung), Calynopsis nur bei 8/12 °C kultiviert.
Ergebnisse:
Bis auf Calynopsis wurden alle Arten/Sorten in beiden Topfgrößen mit zwei Substraten kultiviert. Als Standardsubstrat wurde die sog. Primelerde von Patzer verwendet. Mit diesem Substrat bestehen aus früheren Jahren betriebliche Erfahrungen, auch mit der Aufdüngung mit Osmocote. Das Substrat CL T Öko torffrei von Patzer war zwar ebenfalls mineralisch wie die Primelerde aufgedüngt, aber wegen der Umsetzungsvorgänge der organischen Materialien konnte die Nährstofffreisetzung nicht abgeschätzt werden. Für die unterschiedlichen Topftermine wurde die torffreie Erde teils im Kühllager zwischengelagert um die biologischen Umsetzungsvorgänge zu stoppen.
Ab Woche 40 wurden alle bis KW 37 getopften Arten in beiden Substraten bei jedem Bewässern mit 0,08 % Ferty 3 Mega gedüngt. Die in KW 40 getopften Arten ab KW 44.
Die Substratanalysen zeigten folgendes Bild: Bei in KW 34 getopften Arten wurden in KW 42 2 g/l Salz (Primelerde) und 2 bis 3 g/l Salz (torffrei) gefunden. Löslicher Stickstoff und Phosphor waren mit 50 bis 200 mg/l nicht zu hoch, Kali lag in der Primelerde bei 200 bis 400 mg/l, in der torffreien Erde bei 600 bis 800 mg/l. Durch die laufende Bewässerungsdüngung und die unterschiedliche Nährstofffreisetzung kam es bis Anfang Februar (KW 6) je nach Wüchsigkeit und Topfgröße meist zu einem Anstieg der Salzgehalte auf 2,5 bis 3,5 g/l in der Primelerde und auf 3 bis 4 g/l in der torffreien Erde. Löslicher Stickstoff war in der Primelerde wie folgt zu finden: In schwachwüchsigen Pflanzen 230 bis 300 mg/l, in starken Pflanzen 140 mg/l. In der torffreien Erde waren dies 300 bzw. 150 bis 250 mg/l. Phosphor war durchwegs mit rund 100 mg/l vertreten. Kali in der Primelerde: in schwachwüchsigen Pflanzen ca. 550 mg/l, in starken Pflanzen 300 bis 400 mg/l. Die Kaligehalte in der torffreien Erde waren erfahrungsgemäß höher: in schwachen Pflanzen 900 mg/l, in starken Pflanzen 600 bis 700 mg/l.
In beiden Substraten entwickelten sich die Pflanzen ohne Probleme. Insgesamt blieben die Pflanzen in der torffreien Erde meist etwas kleiner, kompakter und blühten einige Tage später. Dieser Effekt wird dem hohen Kaligehalt und eventuell einer geänderten Wasserführung zugeschrieben. Wurzelbonituren bei einigen Arten ergaben meist leicht weniger sichtbare Wurzeln an den Ballen der torffreien Varianten. Hier waren auch die Pflanzen etwas kleiner.
Vorstellung der Pflanzenarten
18 Arten bzw. Sorten von Nelken wurden nach Firmenempfehlungen bzw. Verfügbarkeit von KW 34 bis KW 40 getopft. Da die Nelken als wärme- und lichtbedürftig gelten, wurden alle Sorten sowohl frostfrei bei 4/6°C (Heizung/Lüftung) als auch temperiert ab 23. Oktober bei 8/12 °C kultiviert.
Diese wärmere Kultur ergab zwar eine frühere Blüte, aber generell schwächer verzweigte Pflanzen und weniger Blüten. Da hier keine vermarktungsfähigen Pflanzen dabei waren, wird im Folgenden nur das Ergebnis bei der frostfreien Kultur beschrieben.
Vier Dianthus barbatus-Sorten (2 ‘Diabunda‘, 2 ‘Barbarini‘) von HilverdaKooij wurden in KW 34 getopft. Sie entwickelten sich bereits im Herbst kräftig und wurden deshalb zweimal (24.9., 13.11.) gestutzt und am 15.10. mit Dazide Enhance gehemmt. Durch das erforderliche Stutzen wurde vermutlich der Knospenansatz entfernt, so dass bis Mitte April mit überwiegend vegetativen Trieben keine brauchbaren Qualitäten zustande kamen.
Topftermin KW 40 war eventuell zu spät und ergab schwache Pflanzen mit spätem und geringem Knopenansatz bei diesen sieben Sorten: Von Kientzler ‘Devon Wizzard‘, von Selecta je zwei Sorten ‘Oscar‘, ‘SuperTrouper‘ und ‘Diantica‘.
Sieben Sorten bildeten besonders mit 3 Pflanzen ausreichend Knospen und erhielten deshalb Noten von 6 auf der Boniturskala 1 bis 9: Die weiß bis hellrosa ‘Beauties Doutzen‘ und die violettrosa ‘Beauties Naomi‘ von HilverdaKooij füllten mit 3 Pflanzen nur 12 oder 13-cm-Töpfe. Sie blühten Anfang Februar. Die beiden Dianthus plumarius von Syngenta hatten unterschiedliche Blühzeitpunkte. ‘Dixie Deep Rose‘ blühte Ende Januar mit einfachen rosaroten Blüten und füllte hier schon 15-cm-Töpfe. ‘Dixie White Red‘ konnte Anfang März mit 3 Pflanzen nur 12-cm-Töpfe ausfüllen.
Mitte bis Ende März blühten drei in KW 36 getopfte Dianthus caryophyllus von HilverdaKooij. Die 15er Töpfe wurden jeweils mit gut bewertet. Dies war zum einen die weiße ‘Odessa Pure‘, starkwüchsig aufrecht und ausreichend groß für die 13er bzw. 15er Töpfe. Jeder Topf war mit einigen vegetativen Trieben durchsetzt, ebenso wie die hell lachsrote ‘Sunflor Jolina‘. Diese und die hell bis dunkelrosa ‘Sunflor Esta‘ blieben niedrig und kompakt. Sie hätten nur 11- und 13-cm-Töpfe benötigt.
Obwohl zwei Wochen früher getopft als im Jahr zuvor, wuchsen alle Phlox-Varianten auch heuer nicht optimal. In KW 34 getopft, entwickelten sich die Pflanzen im Herbst nur zögerlich und wurden in den Wintermonaten teilweise braun. Erst ab März wurden sie wieder grün bei teils zahlreichem Knospenansatz. ‘Early Spring Purple‘ und ‘Fabulous Light Blue‘ blieben klein mit wenig Knospen. ‘Early Spring Light Pink‘ und ‘Fabulous Rose Red 2‘ (alle Florensis) erbrachten teils noch vielblütige Pflanzen, allerdings erst Anfang April.
Bei den Topf-Anemonen der Animo-Serie von Volmary in fünf Farben testeten wir, ob die recht wüchsigen Pflanzen ohne die empfohlene Hemmstoffbehandlung in die XL-Töpfe passten. Mit Topfwoche 40 entwickelten sich insbesondere in den 13-cm-Töpfen relativ wenige Laubblätter bei einem Pflanzendurchmesser von etwa 30 bis 35 cm. In den 15-cm-Töpfen waren dies etwa 35 bis 40 cm mit einer ausreichend dichten Belaubung. 30 bzw. 20 Töpfe je Netto-Quadratmeter hatten hier Platz. Mitte Februar schoben die Pflanzen die ersten Blütenstiele. Bei noch schwachen Lichtverhältnissen wurden diese ersten Blütenstiele oft über 40 cm lang und kippten teils zur Seite. Ansprechende Verkaufsqualitäten mit 5 bis 10 Blüten und Knospen standen ab Anfang März in den 15-cm-Töpfen. Eine in einen Trog ausgepflanzte Sortenmischung überstand Nachtfrost mit minus 4 °C (mit Folienschutz) und den Sturm Niklas ohne Probleme und blüht Ende April immer noch.
9 Sorten von Saxifrga x arendsii wurden von Ende Januar bis Anfang April verkaufsreif. Die zuletzt in KW 37 getopften drei Farben von ‘Alpino Early‘ (Syngenta/FloriPro) waren die schnellsten. ‘Picotee‘ (weiß mit roten Knospen) und ‘Pink‘ waren am 22. bzw. 25 Januar fertig, ‘Lime‘ (leicht lemon-cremeweiß) am 12. Februar. Die 3er Tuffs erreichten eine Größe für 13er bis 14er Töpfe und sehr guten Qualitäten. Nur ‘Lime‘ hatte innen teils braunes Laub. Mitte März blühten, von Florensis, ‘Pixi Pan Red‘, ‘Saxony Early Red‘ (rot-pink bis weißlich) und ‘Saxony Early White‘ in ebenfalls sehr guten Qualitäten. Ebenfalls Mitte März blühte ‘Highlander Red Shades‘ in rot bis weißlich von Volmary. Unterschiedliche Farben und Wuchstypen (Stiellängen) der drei Einzelpflanzen je Topf wirkten hier unharmonisch. Die in KW 32 am frühesten getopfte ‘Saxony Red‘ wuchs am kräftigsten, blühte aber erst Ende März. Einige Tage später dann ‘Pixi Pan Appleblossum‘, ebenfalls von Florensis, die relativ klein blieb.
Die weiteren Arten
Die weiße Arenaria montana ‘Blizzard Compact‘ von Syngenta/FloriPro wuchs stark verzweigt ausladend bis überhängend und blühte erst ab 10. April. Ebenfalls so spät blühten die nur wenige Zentimeter hohen gelben Blütenstände in der Mitte der niederliegenden dunkelgrünen Blattrosetten von Barbarea rupicola ‘Sunnyola‘ von Florensis.
Weitere vier Frühjahrsstauden standen von Florensis im Versuch: Primula denticulata ’Corolla Deep Rose‘ hatte im Winter eingezogen und trieb Anfang März die kräftig rosa Blütenkugeln und das Laub gleichzeitig. Daher sahen zu Blütebeginn die Töpfe noch relativ leer aus. Der Austrieb erfolgt ungleichmäßig. Eine interessante Blattschmuckpflanze ist Euphorbia amygdaloides ‘Ascot Rainbow‘ mit den gelbgrünen, an den Spitzen rötlichen Laubblättern. Mitte März öffneten sich die gelbgrünen, innen roten Blüten. Mit 5 bis 10 Trieben waren die Pflanzen etwas wenig verzweigt. Buschige aufrechte Pflanzen mit sehr vielen gelben Blüten gab es bei Aurinia saxatile ‘Gold Cushion‘. Teils unterschiedlich hohe Einzelpflanzen in den 3er Töpfen ergaben teils ein unruhiges Bild. Ausreichend viele Blütenknospen waren auf den dichtbelaubten, relativ kompakten Doronicum orientale ‘Leonardo Compact‘ zu finden. Ab Mitte März öffneten sich die gelben Blüten auf bis zu 25 cm hohen Stielen. Die beiden letzteren waren am 10. Oktober mit 0,3 % Dazide Enhance gehemmt worden.
Drei der sieben Frühjahrsblüher von Kientzler waren früh in KW 32 getopft worden, blühten aber erst Ende März, Anfang April. Dies war zum einen die weiße Iberis ‘Candy Ice‘, welche für die großen Töpfe deutlich zu klein blieb. Sie war Ende September zur Förderung der Verzweigung gestutzt worden. Zu diesem Termin waren die beiden Leucanthemum ebenfalls zurückgeschnitten und zur Wuchshemmung mit Cycocel 0,08 % behandelt worden. Beide Sorten entwickelten sich über den Winter kräftig und bis zur Blüte waren die 13er und 15er Töpfe zu klein. 16 bis 12 Pflanzen benötigten einem Quadratmeter Platz. ’Rosa Exp‘ blühte 10 Tage vor der weißen ‘African Spring‘. Die Blütenstiele streckten sich lange über das silbrige Laub. ‘Rosa Exp.‘blieb von beiden am kompaktesten.
Anfang bis Mitte März blühten die restlichen in KW 36 getopften Kientzler-Arten. Corydalis wilsonii schob 10 bis 15 etwa 12 cm hohe gelbe Blütenstiele. Die flach ausladenden blaugrünen Laubblätter wirkten elegant und brachen bei der Vermarktung und Verarbeitung leicht. Arabis caucasica ‘Alabaster‘ in weiß wuchs noch kräftiger ebenfalls in die Breite bis überhängend. 13er und 15er Töpfe passten. Vereinzelt waren innen braune Laubblätter zu sehen. Nach einem Stutzen Ende September waren die über den Winter locker bleibenden Viola ‘Blue Moon‘ bis Mitte März zu kräftigen, einigermaßen kompakten bis überhängenden Pflanzen herangewachsen. Die großen, edel wirkenden Blüten in Hellblau und Cremeweiß zeigten sich anfangs vereinzelt, später dann zahlreich. Primula ‘BELARINA Valentine‘ konnte in der Qualität nicht ganz befriedigen. Mitte März in Blüte wurde zwar eine Größe passend für 12- bzw. 14-cm-Töpfe erreicht. Aber bedingt durch mehrere Blattrosetten je Einzelpflanze war das Bukett der zahlreichen dunkelroten Einzelblüten mit vielen Laubblättern durchsetzt.
Von Volmary wurden zwei in KW 36 getopfte Primula elatior auf ihre Eignung als XL-Frühjahrsblüher getestet. ‘Sylvita Peach Melba‘ blühte getönt in apricot, pink bis violett. Die sehr kräftig wachsenden Stängelprimeln füllten die 13er und 15er Töpfe gut. Interessant das teils dunkle Laub welches aber ungünstiger weise oft straff aufrecht wachsend mit den Blütenstielen konkurrierte. Sehr auffällig die rot-gelben Blüten von ‘Inara Fire‘. Da schon Ende Januar blühend, blieben die Pflanzen schwächer belaubt und bildeten meist nur zwei Blütenstängel.
Von der seit einigen Jahren auf dem Markt befindlichen Calceolaria ‘Calynopsis‘ von Selecta Klemm wurden 6 Farben temperiert bei 8/12 °C (Heizung/Lüftung) getestet. Wegen des bekannt starken Wuchses wurde in 15-cm-Töpfe und 3 Pflanzen in 27-cm-Schalen getopft. Substrat war das CL ED 73 +Eisen +pH von Patzer mit niedrigerem pH für Chlorose empfindliche Pflanzen. Da im Jahr vorher die in KW 50 getopften Pflanzen trotz zeitweiliger Assimilationsbelichtung deutlich zu klein geblieben waren, topften wir dieses Mal schon in KW 44.
Die Sorten wurden in diesem Jahr oft zu mastig mit teils zu großen Laubblättern, die beim Transport leicht beschädigt werden konnten. Die Schalen mit 40 bis 50 cm Durchmesser benötigten einen großen Standraum. Der Pflanzenaufbau und die Stabilität war sortenunterschiedlich. Bei der sehr dunkelroten ‘Dark Red‘ waren die Triebe in Topf und Schale oft wackelig und um- bzw. nach außen gekippt. Die breitesten Pflanzen mit dem kräftigsten Laub waren bei ‘Orange‘ mit den orangeroten Blüten zu sehen. Die Sorte ‘Red‘ mit etwas dunklerem Rot hatte stabile stark verzweigte kompakte Blütenstiele. Zum Blütebeginn relativ wenige, dünne lange Blütenstiele fielen bei ‘Yellow‘ auf. ‘Yellow with Orange‘ wuchs am schwächsten. Die Blüten saßen auf stabilen relativ kurzen Stielen. Die Pflanzen wirkten zu Blütebeginn etwas zu klein für Töpfe und Schalen. Die lebhafteste Farbe war bei ‘Yellow with Red‘ zu sehen mit großen und straffen Laubblättern.
Am 7. April wurde von jeder Sorte ein bepflanzter Kasten ins Freie gestellt. Ende April blühten, auch nach einigen leichten Nachtfrösten, alle Sorten stark. Stabil standen die kurzen Blütentriebe von ’Red‘ und ‘Yellow with Orange‘. Die lockeren Pflanzen von ‘Dark Red‘ waren gestäbt und die relativ langen Blütentriebe der restlichen drei Sorten standen aufrecht bis überhängend.
Fazit
An der Bayerischen Landesanstalt in Veitshöchheim wurde in einem zweiten Versuchsjahr geprüft, welche frühjahrsblühenden Stauden sich zur Produktion von großen XL-Pflanzen in 13- und 15-cm-Töpfen eignen. Calceolaria ‘Calynopsis auch in 27-cm-Schalen. Von 58 getesteten Arten und Sorten konnten bis auf mehrere Dianthus- und Phlox-Sorten die meisten in guter Qualität in frostfreier Kultur für den Verkaufszeitraum Februar-März kultiviert werden. Die Pflanzengröße für die T13 und T15 wurde des Öfteren nicht erreicht. Kultiviert wurde in zwei Substraten: Im Torf-Ton-Substrat Primelerde Patzer und im torffreien Substrat Patzer. Beide mineralisch aufgedüngt mit Nährsalz und Osmocote. In beiden Substraten entwickelten sich die Pflanzen in gleich guter Qualität. Im torffreien Substrat blieben die Pflanzen meist etwas kleiner und blühten einige Tage später.
Temperiert kultivierte Calceolaria ‘Calynopsis‘ wuchsen in diesem Jahr in den verwendeten Gefäßen zu stark. Ein etwa 3 Wochen späterer Topftermin in KW 47 oder eine kühlere Kultur könnten hier kompaktere Pflanzen ergeben.