Versuchsergebnisse aus der Praxis
Frühjahrsblüher-Kombipots mit unterschiedlichen Abständen der Einzelpflanzen im Topf

Es zeigte sich, dass sich das Vereinzeln der Jungpflanzen in vier von sechs Kombinationen positiv auf die Entwicklung der Einzelpflanzen und somit auf die Qualität der Kombipots zur Verkaufsreife auswirkt. Werden nur zwei Arten mit sehr ähnlichem Wuchscharakter kombiniert, so bringt auch die Tuff-Pflanzung sehr ansprechende und homogene Pflanzenqualitäten hervor.

Am 21.10.2020 in der Kalenderwoche 43 wurden die obenstehenden Kombinationen auf zwei unterschiedliche Arten getopft. Aus jeder Kombination wurden 25 Jungpflanzen als Tuff getopft, in der anderen Variante je 25 Jungpflanzen vereinzelt und mit etwas Abstand in den Topf pikiert.

Kombi-Jungpflanzen 'Spring Checkies Eggs & Gras' am 21.10.2020

Bereits 2,5 Wochen nach dem Topfen, ließen sich in allen Kombinationen deutliche Größenunterschiede zwischen den Pflanzen der beiden Topfweisen erkennen. Die Pflanzen die als Tuff getopft wurden, entwickelten sich weniger rasch als jene, die vereinzelt in den Topf pikiert wurden. Die Hornveilchen wurden bereits in diesem frühen Kulturstadium teilweise von den Kombinationspartnern überwachsen. Auch blühten die Jungpflanzen dieser Art in der vereinzelten Variante bereits Anfang November, bei den Jungpflanzen in Tuff-Pflanzung war dies nicht der Fall. In diesem frühen Kulturstadium wurden die Blüten nach dem Fotografieren entfernt bzw. ausgeputzt.

Diese Entwicklung setzte sich in den folgenden Wochen fort. Im Vergleich zu jenen, die als Tuff gepflanzt wurden, wuchsen die vereinzelten Jungpflanzen etwas schneller, kamen tendenziell eher zur Blüte und es wurden seltener Einzelpflanzen von ihren Kombinationspartnern überwachsen.

Die Endmessung und Auswertung der sechs Kombinationen fand an zwei Terminen statt und richtete sich nach der Verkaufsreife der Kombinationen. Diese war erreicht, sobald in 50 Prozent der Töpfe alle zwei bzw. drei Arten blühten. 'Spring Checkies Ocean Holiday' erreichte in beiden Topf-Varianten in Kalenderwoche 5 die Verkaufsreife, beide Varianten wurde am 05.02.2021 ausgewertet.

Die zweite Auswertung der übrigen Kombinationen fand am 18.02.21 statt. Hier wurden auch jene Kombinationen ausgewertet, die noch keine Verkaufsreife im Hinblick auf die Blüte aller zwei bzw. drei Kombinationspartner erreicht hatten. Ausschlaggebend hierfür war die Pflanzenqualität. Die Stängelprimel begannen in den Kombinationen bereits zu verblühen, während die Hornveilchen großteils noch keine Blüten zeigten.

Wie Tabelle 1 zu entnehmen ist, war der Aufwuchs in der Variante mit den vereinzelten Jungpflanzen üppiger, was sich im größeren Durchmesser der Kombinationen widerspiegelt. Als Tuff gepflanzt wirken die Kombinationen kompakter. Auch konnten sich die Einzelpflanzen nach dem Auseinandersetzten der Jungpflanzen besser entwickeln und wurden von ihren Kombinationspartnern seltener vollständig überwachsen, was der höheren Bewertung der vereinzelt gepflanzten Pflanzen zu entnehmen ist. In dem Versuch kamen keine Wuchshemmstoffe zum Einsatz.

Die Kombination enthielt sowohl weiße als auch rosafarbene Gänseblümchen. Besonders die Stängelprimel wurden in der Variante mit vereinzelten Jungpflanzen häufig sehr mastig. Die Hornveilchen wurden in einigen Töpfen von ihren Kombinationspartnern überwachsen, dies war besonders in der Tuff-Variante der Fall, woraus die spätere und geringere Blühfreudigkeit dieser Art in der Tuff-Variante resultiert.

Gänseblümchen und Stängelprimel sind in dieser Kombination sehr dominant. Als Tuff gepflanzt, gehen die Hornveilchen völlig unter und sind teilweise ganz verschwunden. Wurden die Jungpflanzen vereinzelt, waren die Hornveilchen zumindest sichtbar, blühten jedoch sehr verhalten.

Wurden die Jungpflanzen vereinzelt gepflanzt, sind alle drei Arten sichtbar, auch wenn die Hornveilchen zum Termin der Abschlussbonitur eher verhalten blühten. Als Tuff gepflanzt war die Stängelprimel der dominanteste Kombinationspartner und die Hornveilchen kaum sichtbar. Dieses Bild blieb auch im weiteren Entwicklungsverlauf der Kombination. Am 01.03.2021 wurde sie nochmal betrachtet. Hier blühten in der vereinzelten Variante 87 Prozent der Hornveilchen und in der Tuff-Pflanzung nur 33 Prozent der Hornveilchen. Die Vergissmeinnicht waren Anfang März teilweise von Botrytis befallen, daher war der Zenit der Verkaufsreife bereits überschritten.

Der 'Spring Checkies Pink Bird' überraschte mit den Blütenfarben Gelb und Blau und wenig Pink. Auch in dieser Kombination ist die Stängelprimel sehr dominant und überwächst in der Tuff-Pflanzung die Hornveilchen. Sind die Jungpflanzen vereinzelt pikiert worden, können sich die Hornveilchen besser behaupten, blühen allerdings deutlich später als die Stängelprimel. Sie beginnen erst Mitte Februar damit, zu diesem Zeitpunkt ist die Stängelprimel bereits am Abblühen.

In diesen Kombinationen aus Blauschwingel und zwei Hornveilchen mit unterschiedlichen Farben, blühte das gelbe Hornveilchen erst sehr verspätet, was in der Tuff-Pflanzung der 'Eggs & Gras'-Kombination noch stärker auffällt als in der Einzelpflanzung. In diesen Kombinationen aus Hornveilchen und Blauschwingel sind die Unterschiede zwischen Tuff-Pflanzung und Einzelpflanzung weniger deutlich als den oben beschriebenen, weshalb die Tuff-Pflanzung hier durchaus empfehlenswert ist.