Weinbau in Franken
Alte Weinberge und historische Rebsorten

Weinberg mit fränkischer Pfahlerziehung

Der „Alte Fränkische Satz“ besteht aus historischen fränkischen Rebsorten. Die Sorten Adelfränkisch, Vogelfränkisch, Grünfränkisch, Kleinberger, Weißer Räuschling, Weißer Heunisch, Bukettrebe, Petersilien­gutedel und die Rot­wein[­sorte Hartblau sind Zeugen der alten fränkischen Weinbau­kultur und sind vom Aussterben bedroht. Der gemischte Anbau war Garant für Ertrags­sicherheit und Qualität. Egal, ob ein Frostjahr, ein Fäulnisjahr oder ein Jahr mit schlechter Weinblüte kam, es waren immer Sorten dabei, die genügend Ertrag brachten und die Witterungs­extreme ausgleichen konnten. Der „Frentsch“ oder „Franke“ war der gefragteste Wein im Mittelalter. Daneben gab es noch den „Hunsch“, den einfachen Landwein.

Raritäten in Museumsweinbergen

Franken ist reich an alten Weinbergen. In deren „Gemischten Sätzen“ finden sich auch unbekannte Sorten und eine reiche genetische Vielfalt. Viele dieser Weinberge werden heute noch mit reiner Handarbeit bewirtschaftet, weil sie sehr eng gepflanzt sind und sich dazu in extrem steilen Lagen befinden.
Bei der „Fränkischen Kopferziehung“ wachsen die Rebstöcke mit drei Holz­pfählen pro Stock. Bei dieser bodennahen Erziehung wurden die Reben im Winter umgelegt und mit Erde bedeckt, um sie vor starken Frösten zu schützen.

Die Museumsweinberge wie in Ickelheim, Oberschwarzach, Randersacker, Klingenberg und Sommerach sind teilweise über 100 Jahre alt. Der älteste Weinberg in Franken steht in Volkach-Rimbach; dessen „Alter Satz“ wurde 1846 gepflanzt. Diese alten Weinberge sind mit historischen fränkischen Rebsorten, wie Adelfränkisch und Vogelfränkisch bestockt. Der größte Pfahlweinberg mit fränkischer Kopferziehung steht in Ickelheim.

Einer der ältesten Rebstöcke Deutschlands

Einer der wohl älteste Reben Deutschlands mit rund 350 Jahren steht in Franken in der Weinbaugemeinde Castell am Steigerwaldrand. Es handelt sich dabei um einen Rebstock der Rebsorte „Agostenga“ oder „Grünen Seidentraube“, eine weiße Kelter- und Tafeltraube.

Projekt "Alte Weinberge"

Seit 1999 läuft an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim das Projekt „Alte Weinberge“. Es dient der Sichtung und Sicherung der genetischen Ressourcen, sowohl von alten Rebsorten wie auch von Klonen der fränkischen Hauptrebsorten, insbesondere von Silvaner mit Silvanertypen wie Gelber, Grüner, Roter und Blauer Silvaner.

Historischer Weinbau bis heute
Der „Alte Fränkischer Satz“ in Rimbach – Ein Stück fränkische Weinbaugeschichte

In ein Getreidefeld eingebetet acht gebogene Rebreihen

Das Weinbauland Franken erlebte eine wechselhafte Geschichte: vom größten Weinbaugebiet in Deutschland im Mittelalter bis zu einem der kleinsten Anbauflächen Anfang des 20. Jahrhunderts. Der wohl älteste Zeitzeuge fränkischer Weinbaukultur steht am nordöstlichsten Rand des Landkreises Kitzingen in Rimbach, einem Ortsteil von Volkach. Der Weinberg besteht seit 1835 und ist ein sogenannter „Gemischter Satz“ oder „Alter Satz“, weil mehrere Rebsorten darin vorhanden sind.  Mehr

Historischer Weinbau bis heute
Historische fränkische Rebsorten

Lange, schmale Traube mit kleinen gelben Beeren und Blätter, die tütenförmig nach oben gerichtet sind

Franken ist noch reich an alten Weinbergen. In den alten „Gemischten Sätzen“ finden sich noch viele unbekannte Sorten und eine reiche genetische Vielfalt. Das Projekt „Alte Weinberge“ dient der Sichtung und Sicherung dieser genetischen Ressourcen. Dabei konnten 77 historische Rebsorten, davon 17 endemische, oft mittelalterliche Sorten in Franken registriert werden.Viele historische Rebsorten reifen relativ spät und sind deshalb interessant für den Versuchsanbau in der aktuell zunehmenden Klimaerwärmung. Zu diesen Sorten gehören: Bukettrebe, Adelfränkisch, Vogelfränkische und Weißer Lagler.  Mehr

„Alter Fränkischer Satz“
Lebendige Weinbaugeschichte im Weinglas - Weinprobe aus den ältesten Weinbergen Deutschlands

Weinberg mit Pfahlerziehung, Reben noch kahl, es blühen Weinbergtulpe und Traubenhyazinthe

Die Interessengemeinschaft „Alter Fränkischer Satz“ veranstaltete 2016 ihre jährliche Weinpräsentation mit zusätzlichen Gastweinen aus anderen deutschen Weinbaugebieten. Auf nur noch acht Hektar Fläche wachsen in Franken Weine aus sogenannten „Gemischten Sätzen“, d.h. Weinbergen mit vielen verschiedenen Rebsorten durcheinander gepflanzt. Die Flächen mit historischen Rebsorten dürfen sich „Alter Fränkischer Satz“ nennen. Das ist Weinbaukultur aus dem Mittelalter. Viele dieser Weinberge werden heute noch mit reiner Handarbeit bewirtschaftet, weil sie sehr eng gepflanzt sind und sich dazu in extrem steilen Lagen befinden.  Mehr

„Alter Fränkischer Satz“
„Alter Fränkischer Satz“ in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen - Besonderer Schutz für historische Weinberge von Franken

Grünlich-gelbe Trauben und alte Rebblätter am Rebstock

Karl-Josef Hildenbrand©LWG Veitshöchheim

Der „Alte Fränkische Satz“ mit teilweise 100-jährigen, gemischt angepflanzten Weinbergen ist ein wertvolles Stück fränkischer Weinbaugeschichte. Am 4. Januar 2016 wurde er in die Slow Food „Arche des Geschmacks“ aufgenommen.  Mehr