Drosophila suzukii
Monitoring der Kirschessigfliege in Franken

Kartenausschnitt mit bunten Markierungen für Boniturergebnisse zu Kirschessigfliegen-Traubenbefall
Seit 2011 läuft in Franken ein Monitoring zur Kirschessigfliege, dabei wird über Essigfallen der Flug der Tiere überwacht. Durch die Kontrolle der reifenden Trauben auf Eiablagen durch einen geschulten Personenkreis kann ein Befall frühzeitig erkannt werden. Der Flug von Kirschessigfliegen in Rebanlagen ist allein kein Kriterium für eine Gefährdung der Trauben. Die Daten aus der Flugüberwachung mittels Fallen und die Daten aus den Eibonituren werden regelmäßig – meist im wöchentlichen Rhythmus – erfasst und zeitnah veröffentlicht. Seit 2018 finden Sie die Fallenfängen und Beerenbonituren auf VitiMonitoring.
Zu den Daten des Kirschessigfliegen-Monitorings:
So kommen Sie zu den Ergebnisse aus den Beerenbonituren:
Über den Menüpunkt "Detailkarte" können Sie unter "Klasse und Gruppe wählen" unter "Probe" den Punkt "Schädling" auswählen.
Als nächstes bitte über "Objekt wählen" den Punkt "KEF Eiablage Probe" auswählen.
Abschließend können Sie über die Datumswahl noch zeitlich wandern.
Bitte den Button "Neu laden" nicht vergessen anzuklicken.
So kommen Sie zu den Fallenfangergebnissen:
Über den Menüpunkt "Detailkarte" können Sie unter "Klasse und Gruppe wählen" unter "Fallenfang" den Punkt "Schädling" auswählen.
Als nächstes bitte über "Objekt wählen" den Punkt "KEF" auswählen.
Abschließend können Sie über die Datumswahl noch zeitlich wandern.
Bitte den Button "Neu laden" nicht vergessen anzuklicken.

Nachweis der Kirschessigfliege in der Rebanlage

Um zu überprüfen, ob Kirschessigfliegen in den Weinberg einfliegen bzw. sich dort aufhalten, können Köderfallen aufgehängt werden. Wichtig ist, dass mit Hilfe der Fallen nur die Anwesenheit jedoch kein Befall nachgewiesen werden kann. Die Fallen dienen der Überprüfung des Vorhandenseins der Kirschessigfliege, nicht zur Bekämpfung. Bei Massenfang müssten die Fallen in maximal zwei Metern Abstand rund um die Anlage hängen.

Beobachtungsformular für Fallenfänge und Eiablagen pdf 203 KB

Nachweis der...

Plastikbehälter mit rotgefärbter Flüssigkeit hängt an einer Schnur in einer RebzeileZoombild vorhanden

Selbstgebaute Kirschessigfliegenfalle

Lichtdurchlässige Plastikbecher mit Deckel oder Plastikflaschen einseitig (zum einfacheren Umschütten der Fangglüssigkeit) und nur im oberen Bereich mit etwa zehn Löchern mit einem Durchmesser von zwei bis drei Millimetern versehen. Dunkelrote Aufkleber können als zusätzlicher Anreiz aufgeklebt werden. Apfelessig und Wasser im Verhältnis 1:1, dazu ein Schuss Rotwein zur Farbgebung und ein Tropfen Spülmittel zur Reduzierung der Oberflächenspannung etwa drei bis vier Zentimeter hoch in das Fanggefäß füllen. Die Köderfalle im beschatteten Bereich der Traubenzone aufhängen. Je nach Informationsbedarf nach einem Tag, spätestens einer Woche die Fangflüssigkeit wechseln. Fangflüssigkeit über ein Sieb abgießen (Flüssigkeit auffangen!!), Fänge in ein Gefäß mit Wasser überführen und mit einer Lupe nach Männchen (Flügelflecke) suchen. Oder Fangflüssigkeit über ein Sieb und darin liegendes weißes Tuch abschütten und Fänge auf dem Tuch auswerten. Die Fangflüssigkeit niemals im Weinberg entsorgen, denn der Geruch lockt weitere Tiere an!!
Drosophila suzukii Eier auf RotweinbeerenZoombild vorhanden

Pfeile deuten auf Atemanhänge der Eier

Ein Befall durch die Kirschessigfliege ist nur über die Bonitur auf Eiablage festzustellen. Die Eier der Kirschessigfliege auf den Beeren sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Das Weibchen öffnet die Beerenhaut und schiebt das Ei in die Frucht, nur die Atemanhänge des Eies schauen dann noch heraus und sind nur mit einer sehr, sehr guten Lupe (mind. 20fache Vergrößerung) zu erkennen. Typisch für die Kirschessigfliege sind besonders lange und dünne Atemanhänge, andere Essigfliegen haben kürzere und zudem verdickte Atemschläuche.

Für eine Eiablagebonitur 20 kleine Traubenteile zufällig über den Weinberg verteilt als Probe entnehmen. Diese Probe sollte aus einer Mischung von Spitze, Schulter oder Mitte der Traube bestehen und keine Geiztrauben enthalten. Aus den Traubenteilen eine Zufallsprobe von 50 Einzelbeeren mit Stielchen entnehmen und unter dem Stereomikroskop auf sichtbare Atemanhänge von Kirschessigfliegeneiern untersuchen. Die Anzahl der befallenen Beeren in 50 untersuchten Beeren bietet ein vergleichbares Maß für den Befall der Weinbergs. Eine exakte Schadschwelle kann derzeit noch nicht angegeben werden. Ergebnisse der Untersuchung mit Rebsorte, Weinlage und Datum (siehe Formular oben) an den Rebschutz übermitteln: rebschutz@lwg.bayern.de oder per Fax an 0931 9801 568

Bilder zur Probennahme

Blaue Traube mit Schere, die an der Traubenspitze zum Schnitt ansetzt

Entnahme von Traubenspitzen

Blaue Traube mit Schnitt der Schere an der Traubenschulter

Entnahme von Traubenschultern

Ablage des Traubenteils in Transportgefäß, Reibungen möglichst vermeiden

Transport

Drosophila suzukii Larve außen an der BeereZoombild vorhanden

Kirschessigfliegen - Larve ja oder nein?

Sind die Larven erst einmal geschlüpft und die Eihüllen vertrocknet, können die Larven nicht mehr eindeutig als Kirschessigfliege bestimmt werden, da sie sich von den normalen Essigfliegen nicht unterscheiden lassen. In diesem Fall kann man, um die Art zu bestimmen, die befallenen Beeren in einem möglichst durchsichtigen Behälter mit feinen Luftlöchern auf einer dicken Lage Küchenpapier bei Raumtemperatur lagern und den Schlupf abwarten. Männchen können dann an ihren typischen Flügelflecken erkannt werden.

Fallenfänge auf Drosomon - Monitoringseite des Julius-Kühn -Institutes

Seit 2016 beteiligen wir uns an der Monitoringseite des Julius-Kühn-Instituts (JKI). Dort sind die Flugzahlen der Kirschessigfliegen in den verschiedensten Kulturen einsehbar. Die Fallenstandorte umfassen neben Weinbergen auch deren Ränder und potentielle Überwinterungsquartiere.

Drosomon - Kirschessigfliegen-Monitoring [Externer Link] Externer Link

Erläuterungen zu den fränkischen Standorten finden Sie in der folgenden Tabelle
Tabelle zu den Fallenstandorten in Drosomon
trap name = FallennameFallenstandort (Falle in Rebflächen = fett)
LWG_CAS 01Castell Hecke
LWG_GUE 01Güntersleben Cabernet Dorsa
LWG_HIM 01Himmelstadt Cabernet Dorsa
LWG_HIM 02Himmelstadt Cabernet Dorsa mit hoher Begrünung
LWG_HIM 03Himmelstadt Domina
LWG_HIM 04Himmelstadt Rondo
LWG_HIM 05Himmelstadt Kirsche am Waldrand unten
LWG_HIM 06Himmelstadt Kirsche am Waldrand oben
LWG_HIM 11Himmelstadt Ligusterhecke
LWG_HIM 12Himmelstadt Wildkirsche
LWG_HIM 13Himmelstadt Kiefer
LWG_HIM 14Himmelstadt Zaun am Waldrand
LWG_HIM 15Himmelstadt Hackschnitzelhaufen am Waldrand
LWG_RBA 01Retzbach zwischen Spät- und Grauburgunder
LWG_RST 01Retzstadt Tresterhaufen
LWG_RST 02Retzstadt Portugieser
LWG_SIH 01Sickerhausen Dornfelder
LWG_THU 01Thüngersheim Brombeerhecke
LWG_THU 02Thüngersheim Stutel Zwetschge
LWG_THU 03Thüngersheim Stutel Goji
LWG_THU 04Thüngersheim Waldrand unten
LWG_THU 05Thüngersheim Waldrand oben
LWG_THU 06Thüngersheim Scheune
LWG_THU 07Thüngersheim Miscanthus 1 am Seeufer
LWG_THU 08Thüngersheim Miscanthus 1
LWG_VHH 01Veitshöchheim Holunder
LWG_VHH 02Veitshöchheim Frühburgunder
LWG_VHH 03Veitshöchheim Hecke bei Frühburgunder
LWG_VHH 04 - 08Veitshöchheim -Versuch
LWG_VHH 09 - 14Veitshöchheim Versuch mit JKI zur Überwinterung
LWG_VOL 01Volkach Silvaner

Winter 2017 / 2018

Während des Winters 2017/2018 nur sehr vereinzelte Fänge. Aktivitätsbeginn ab Mitte/Ende Juni (KW25) zu beobachten

Sommer 2017

Fallenfänge und Eiablagen

Geringe Eiablagen (unterhalb der Schadschwelle) in Silvaner, Weißburgunder und Scheurebe. Geiztrauben und "Überreste" von gelesenen Rotweinsorten stark befallen. Entsprechende Hygienemaßnahmen ergreifen.

Winter 2016 / 2017 (bis Mitte Mai)

Während des Winters in 45 Fallen, die wöchentlich gewechselt wurden, vereinzelte Funde von Drosophila suzukii.

Winter 2015/2016 (bis Mitte Mai)

Während des Winters in 45 Fallen vereinzelte Funde von Drosophila suzukii.

Sommer 2015

StandortStandort-ZusatzinformationBetreuerBemerkungen zu D. suzukii
KW = Kalenderwoche
Übersicht EiablagenboniturTraubenLWGab KW 37 vereinzelt Eiablagen in Proben von empfindlichen Rebsorten; ab KW 42 Eiablagen in Geiztrauben
~~~~~~~~~~~~~~~~
AltmannsdorfDornfelderRSWweder Fallenfänge noch Eiablagen
CastellRegentLWGKW 36 bis 39 geringe Fallenfänge und Eiablagen
Dingolshausenu.a. DominaRSWweder Fallenfänge noch Eiablagen
Eußenheimu.a. DornfelderRSWKW 30 bis 36 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
GössenheimSchwarzrieslingRSWweder Fallenfänge noch Eiablagen
Großheubachu.a. Cabernet DorsaRSWweder Fallenfänge noch Eiablagen
GünterslebenCabernet DorsaLWGKW 32 bis 45 Einzelfänge, ab KW 39
Eiablagen in Geiztrauben
HammelburgSpätburgunder / RegentRSWKW 34 bis 37 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
Heidingsfeld RSWkeine Fallenfänge
HimmelstadtCabernet DorsaLWGKW 33 bis 45 Fallenfänge; ab KW 37 Eiablagen
HimmelstadtDominaLWGKW 36 bis 45 geringe Fallenfänge; ab KW 38 vereinzelte Eiablagen (erst in überreifen Trauben)
HimmelstadtRondoLWGKW 35 bis 42 Fallenfänge; KW 37 geringe Eiablagen, KW 42 in Geiztrauben
HoheimAcolonLWGKW 35 Einzelfang, aber keine Eiablagen
HomburgAcolonLWGKW 34 geringe Fallenfänge, aber keine Eiablagen
IphofenPortugieserRSWKW 36 bis 39 geringe Fallenfänge, aber keine Eiablagen
KarlstadtDornfelder / SpätburgunderRSWKW 30 bis 35 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
Klingenbergu.a. RegentLWG / RSWKW 25 bis 41 Fallenfänge, aber keine Eiablagen
KW 33 bis 37 Einzelfänge, aber keine EiablagenLengfurtu.a. FrühburgunderRSW
Marktheidenfeldu.a. RegentRSWweder Fallenfänge noch Eiablagen
NordheimFrühburgunder / RegentRSWweder Fallenfänge noch Eiablagen
ObereisenheimDornfelderRSWKW 33 bis 36 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
Randersacker RSWKW 30 bis 33 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
RetzbachSpätburgunder / GrauburgunderLWGKW 23 bis 45 Fallenfänge, KW 32 Eiablagen nur in Geiztrauben
RetzstadtPortugieserLWGKW 35 bis 42 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
Röttingenu.a. TauberschwarzRSWKW 31 bis 38 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
SeinsheimTraminer / RegentRSWweder Fallenfänge noch Eiablagen
Sickershausenu.a. DornfelderLWGKW 28 bis 45 geringe Fallenfänge
SommerachRegentRSWKW 30 bis 37 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
Sommerhausenu.a. DornfelderLWG / RSWKW 32 bis 42 Fallenfänge; KW 35 geringe Eiablagen, KW 37 bis 38 hohe Eiablagen
SulzfeldRegentLWGKW 36 bis 42 geringe Fallenfänge, aber keine Eiablagen
Tresterhaufen LWGkeine Fallenfänge (auch an neuem Trester)
VeitshöchheimFrühburgunderLWGKW 33 bis 36 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
VolkachSilvanerLWGKW 32 bis 45 geringe Fallenfänge, aber keine Eiablagen
Wasserlosu.a. Blauer SilvanerRSWKW 37 bis 38 Fallenfänge
Wiesenbronnu.a. PortugieserRSWKW 29 bis 33 Einzelfänge, aber keine Eiablagen
WipfeldDomina / Regent / TraminerRSWKW 36 bis 40 geringe Fallenfänge, aber keine Eiablagen
Würzburgu.a. RegentRSWKW 32 Einzelfänge, aber keine Eiablagen

Winter 2014/2015 (bis Mitte Mai)

Standortweitere StandortinformationenAktuelles Monitoringergebnis 2015 zu Drosophila suzukii
KW = Kalenderwoche
CastellGarten mit Beerenobst und Hausrebstockkeine Fänge bis 18. Mai
GünterslebenHecke und Rebfläche1 Weibchen + 1 Männchen in KW 3+4, sonst
keine Fänge bis 18. Mai
HimmelstadtRebfläche - Cabernet Dorsakeine Fänge bis 18. Mai
HimmelstadtWaldrand nahe Domina-Rebfläche3 Tiere in der 1. KW, je 1 Weibchen in der 2. und 8. KW, sonst keine Fänge bis 18. Mai
HimmelstadtBaumkrone nahe Domina-Rebfläche1 Weibchen in KW 8, sonst
keine Fänge bis 18. Mai
KlingenbergWaldrand, Hecke nahe Rebterrassenkeine Fänge bis 24. März
25. März - 7. April 1 Weibchen
RetzbachHecke und Rebflächekeine Fänge bis 18. Mai
RetzstadtHecke und Rebflächekeine Fänge bis 18. Mai
SommerhausenBaumkrone nahe Reben und Kirschenje 1 Weibchen in KW 1+2 und KW 4
keine Fänge bis 8. Mai
ThüngersheimWaldrand nahe einer Obstanlage1 Weibchen in 8. Kalenderwoche , sonst
keine Fänge bis 18. Mai
ThüngersheimScheune nahe Obst- und Rebanlage1 Weibchen in 20. KW
Tresterhaufen keine Fänge bis 18. Mai
VolkachRebanlage1 Weibchen in KW 6, sonst
keine Fänge bis 18. Mai

Sommer 2014

Im Jahr 2014 wurden Ei-Bonituren in Anlagen mit Verdacht auf Befall oder in Nachbarflächen neben nachgewiesenen Befällen durchgeführt. Aufgeschlüsselt finden Sie diese nach Rebsorte, Standort, Datum der Probennahme im untenstehenden Link. Die Angaben beziehen auf die Anzahl Beeren, die mit Eiern belegt waren, bei einer Probengröße von 50 Beeren.

Mit einem Rahmen markiert sind späte Probennahmen im Oktober. Die leuchtend gelbe Farbe zeigt an, dass ein Ei oder mehr gefunden wurde.

Ergebnisse der Eiablagebonituren / Stand 28.10.2014 pdf 424 KB

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