Schaden durch Grüne Rebzikade
Biologische Bekämpfung der Rebzikade (Empoasca vitis) durch Förderung antagonistischer Zwergwespenarten (Mymaridae)
Alle Entwicklungsstadien der Grünen Rebzikade verursachen durch ihre Saugtätigkeit Schäden an den Rebblättern, was bei stärkerem Befall zu eine Reduzierung der Fotosyntheseleistung führen kann.
Die Grüne Rebzikade hat eine Vielzahl verschiedenartiger natürlicher Feinde; unauffällig sind dabei die Prasitoide, die einen Teil ihrer Entwicklung in den Eiern, den Larven oder den Adulten der Grünen Rebzikade durchlaufen. Besonders effektiv sind dabei einige Zwergwespen, die Mymariden, die Zikadeneier parasitieren.
Das Projekt beabsichtigt die Ansiedlung und Populationsstärke der Mymariden über Zwischenanpflanzungen von Rosaceen in den Weinbergen zu fördern und ihre Ausbreitung bis ins Zentrum der Weinberge voranzutreiben.
Als Versuchsflächen wurden zu Beginn der Untersuchung neben zwei Standorten mit integriertem Pflanzenschutz (Sulzfeld, Dorfprozelten) eine kontrolliert biologisch bewirtschaftet Fläche gewählt (Nordheim), die aufgrund sehr geringer Zikadendichten aufgegeben werden musste. Stattdessen wurde eine integriert bewirtschaftete Versuchsfläche in Hausen im Heilbronner Raum hinzugenommen, in der nicht nur starke Zikadenschäden, sondern wie in den meisten deutschen Weinbaugebieten auch zwei Zikadengenerationen im Jahr auftraten. In Dorfprozelten wurde, anders als erwartet, im Zentrum der Rebfläche ein wesentlich höheres Aufkommen der Rebzikaden als in Waldnähe beobachtet, so dass der Schwerpunkt der Untersuchungen hierher verlegt wurde.
In allen drei Versuchsflächen wurden jeweils 13 Rebzeilen am Anfang und am Ende mit starkwüchsigen Heckenrosen (Rosa canina) bepflanzt. Als Zeilenanfang ist jeweils der hangfußnähere Teil der Rebzeile definiert, der in allen Versuchsflächen an einem Wirtschaftsweg gelegen ist. In Sulzfeld liegen auf der gegenüberliegendenden Seite des Wirtschaftsweges Heckengehölze und landwirtschaftliche Flächen, in Dorfprozelten unbefestigte Zufahrtswege mit Saumstrukturen und in Hausen eine extensiv bewirtschaftete Wiese, die an eine mit Weiden bewachsene, nasse Senke grenzt. Zusätzlich wird in Sulzfeld die südwestliche Seite der Rebfläche von einer dichten Hecke begrenzt. Das hangaufwärts gelegene Zeilenende liegt ebenfalls in allen Flächen an einem Wirtschaftsweg, an den sich weitere Rebflächen anschließen.
Der ungewöhnlich heiße und trockene Sommer 2003 führte dazu, dass die Rosen der Heilbronner und Dorfprozeltener Rebflächen, die sich jeweils im zweiten Standjahr befanden, bis Versuchsende nur einen geringen Zuwachs zeigten (mittlere Höhe: Heilbronn: 0.8 ± 0.3 m, Dorfprozelten: 1.0 ± 0.3 m), während die Rosen in Sulzfeld im dritten Standjahr Heckenhöhe (2.1 ± 0.5 m) erreichten. Entsprechend wurde der Schwerpunkt der Auswertung auf diesen Standort gelegt.
...zur Grünen Rebzikade
... zu den Mymariden
Projektinformationen
Projektleitung: Peter Schwappach
Projektbearbeiter: Dr. Susanne Böll
Laufzeit: 1.4.2002 - 31.12.2004
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Förderkennzeichen: A / 02 / 08