Rebschutz
Checkliste zum Integrierten Pflanzenschutz

Überprüfung der Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes im Betrieb

Seit 1. Januar 2014 sind alle Winzer, die Profi-Pflanzenschutzmittel einsetzen, verpflichtet die Grundsätze des Integrierten Pflanzenschutzes einzuhalten. Dies wird ab dem Jahr 2021 nun überprüft.
Um die Umsetzung des Integrierten Pflanzenschutzes weiter voranzubringen wurde die Broschüre „Die allgemeinen Grundsätze des Integrierten Pflanzenschutzes – Hilfe zur Umsetzung und Dokumentation“ erstellt. Diese Broschüre enthält einen Fragebogen, der zur Überprüfung der Umsetzung dient.

Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes in der Landwirtschaft


Alle wichtigen Informationen und Unterlagen zur Thematik finden Sie auf der Homepage der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) über folgenden Link:

Link zur LfL Externer Link

Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes in der Weinbaupraxis


Da der Fragebogen für die Landwirtschaft allgemein erarbeitet wurde, finden Sie hier einen für Weinbau-Betriebe angepassten Fragebogen und eine entsprechende Ausfüllhilfe. Der ausgefüllte Fragebogen ist vom Betrieb mit den sonstigen Unterlagen und Nachweisen zum Pflanzenschutz aufzubewahren.

Ausfüllhilfe zum Fragebogen

    Zu Frage 1: Zur Vorbeugung und / oder Bekämpfung von Schadorganismen werden z.B. genutzt...

    • Kulturverfahren wie
      • Schaffung einer luftigen Laubwand zur Erhöhung der Widerstands­fähigkeit der Trauben und zur Verringerung des Krankheits- und Schädlingsdrucks (Pilzkrankheiten, Kirschessigfliege)
      • Maßnahmen zur Vermeidung kompakter Trauben: z.B. Traubenbürsten, Ausblasen, Trauben halbieren, angepasstes Boden- und Begrünungs­management
    • Anbau resistenter / toleranter Sorten bzw. Unterlagen: Verwendung von gegen die Reblaus widerstands­fähigen Unterlagen bei Propfreben, Pflanzung / Nutzung von Piwis.
    • Hygienemaßnahmen: z.B. Beseitigung von Schnittgut bei Befall von Stöcken mit Stockkrankheiten wie Esca etc.; Reinigung von Boden­bearbeitungs­geräten nach der Bearbeitung von Virusflächen, Nematoden­flächen, Reblausflächen
    • Ökologische Lebensräume schaffen: Einsaat vielfältiger Begrünungen mit anschließend geringer Pflegeintensität.
    • Angepasste Düngung nach Bodenuntersuchung und Bewässerung zum Rebenerhalt

    Zu Frage 2 und Frage 3: Überwachung des Auftretens und der Ausbreitung von Schadorganismen: Entscheidungen für Pflanzenschutzmaßnahmen:

    • Regelmäßige Kontrolle der eigenen Rebflächen!
    • Pheromonfallen zur Überwachung des Flugverlaufs beim Traubenwickler.
    • Nutzung von VitiMonitoring zur Einschätzung des Auftretens verschiedener Krankheiten und Schädlinge.
    • Nutzung von VitiMeteo zur besseren Terminierung von Behandlungs­maßnahmen bei verschiedenen Krankheiten und Schädlingen.
    • Nutzung „Weinbaufax Franken“.
    • Nutzung der Weinbergs-Begehungen des Weinbaurings Franken e. V.
    • Nutzung des Rebschutz-Leitfadens der LWG.
    • Schadschwellen laut Rebschutz-Leitfaden der LWG.

    Zu Frage 4: Alternative, nicht chemische Pflanzenschutzverfahren:

    • Pheromon-Verwirrverfahren zur Regulierung des Traubenwicklers
    • Mechanische Unkrautregulierung.
    • Laubwandmanagement und Freistellung der Traubenzone.
    • Traubenteilung.

    Zu Frage 5: Pflanzenschutzmittel werden spezifisch und zielgenau eingesetzt durch...

    • Kontrolle des Befallsgeschehens und Schädlingsauftretens
    • Im Rebschutz-Leitfaden empfohlene Pflanzenschutzmittel, die nützlingschonend sind und nur nach Indikation eingesetzt werden.
    • Geprüfte Pflanzenschutztechnik mit Injektordüsen zur Verringerung der Abdrift.
    • Beachtung von Witterungsbedingungen bei der Applikation.
    • Einhaltung von Auflagen und Anwendungsbestimmungen.

    Zu Frage 6: Beschränkung von Pflanzenschutzmitteln auf das unbedingt notwendige Maß durch...

    • Siehe Frage 2 und 3.
    • Nur Traubenzonenbehandlungen (Botrytis, Traubenwickler).
    • Herbizideinsatz nur unter der Zeile in schmalen Streifen.
    • Behandlung von Junganlagen mit Rückenspritze.

    Frage 7: Resistenzvermeidung...

    • Resistenzmanagement laut Rebschutz-Leitfaden: Wirkstoffgruppenwechsel und Beschränkung der Anzahl der Anwendungen einzelner Wirkstoffgruppen
    • Nutzung nicht resistenzgefährdeter Wirkstoffgruppen
    • Einhaltung des unbedingt nötigen Maßes im Pflanzenschutz

    Frage 8: Erfolgskontrolle durch....

    • Regelmäßige Kontrolle der Anlagen
    • Regelmäßige Dokumentation
    Die Umsetzung des Integrierten Pflanzenschutzes dient der Erreichung der Ziele des Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP).