Aktuelle Strukturdaten zum Weinbau in Bayern (Rebfläche, Traubensorten, Erträge, Betriebe, Weinbestand u. a.).
Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung für die Weinbaubetriebe, zeitnah sämtliche weinbaurelevanten Änderungen bzgl. der Bewirtschaftung von Rebflächen der Weinbaukartei zu melden, entsprechen die in der Weinbaukartei enthaltenen Angaben stets den tatsächlichen Weinbauverhältnissen.
Diesem Verwaltungsaufwand steht auch ein konkreter Mehrwert gegenüber: Denn die im Rebflächenverzeichnis der Weinbaukartei enthaltenen Daten bleiben kein Verwaltungsinternum. Jährlich werden zum Stichtag 31. Juli Strukturdaten zum Weinbau in Bayern erhoben und statistisch aufbereitet. Die folgenden Übersichten zeigen, wie die Weinbaubetriebe in Bayern auf Markt-, Verbraucher- und sonstige Einflüsse reagieren und wie sich aus der Summe der Einzelentscheidungen von derzeit 3.396 Weinbaubetrieben Gesamttrends ableiten.
Der Anbau von Wein in Bayern konzentriert sich zum überwiegenden Teil in Franken. Weitere, im Vergleich bedeutend kleinere Weinanbaugebiete finden sich in Regensburg an der Donau und am bayerischen Bodensee.
2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | |
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Bestimmtes Anbaugebiet Franken (g.U. Franken) | 6.253 ha | 6.269 ha | 6.247 ha | 6.231 ha | 6.307 ha |
Bayerischer Bodensee (g.U. Württemberg) | 24 ha | 30 ha | 42 ha | 58 ha | 71 ha |
Landweingebiet Regensburg (g.g.A. Regensburger Landwein) | 4 ha | 4 ha | 6 ha | 6 ha | 6 ha |
Außerhalb der Anbau- und Landweingebiete (ohne geschützte Herkunft) | 26 ha | ||||
Gesamtrebfläche | 6.281 ha | 6.304 ha | 6.294 ha | 6.295 ha | 6.384 ha |
davon im Ertrag | 5.925 ha | 5.914 ha | 5.883 ha | 6.066 ha | 6.102 ha |
Im deutschen Weingesetz sind deutsche Weinlagen abgestuft in Anbaugebiet, Großlage und Einzellage. Das Anbaugebiet Bayern umfasst:
2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | |
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Großlagen | 24 | 24 | 24 | 22 | 22 |
Einzellagen | 226 | 229 | 232 | 238 | 241 |
Die bestockte Anbaufläche in Bayern beträgt 6.253 Hektar, das sind rund 6 % der Weinanbaufläche Deutschlands. In Bayern werden 81,9 % Weißwein und 18,1 % Rotwein angebaut. Die häufigsten Weißweinsorten sind hier Grüner Silvaner und Müller-Thurgau, Bacchus folgt mit einigem Abstand.
2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | |
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Anteil Weißweinsorten | 89,7 % | 81,3 % | 80,5 % | 81,1 % | 81,9 % |
Anteil Rotweinsorten | 10,3 % | 18,7 % | 19,5 % | 18,9 % | 18,1 % |
Weißwein | |||||
Grüner Silvaner | 20,6 % | 20,4 % | 21,6 % | 23,4 % | 24,7 % |
Müller-Thurgau | 39,8 % | 32,2 % | 29,2 % | 27,1 % | 23,6 % |
Bacchus | 12,3 % | 12,2 % | 12,1 % | 12,0 % | 12,1 % |
Riesling | 4,1 % | 4,5 % | 5,1 % | 5,4 % | 5,5 % |
Weißer Burgunder | 0,7 % | 1,6 % | 2,2 % | 2,7 % | 3,4 % |
Scheurebe | 2,3 % | 2,1 % | 2,1 % | 2,4 % | 3,0 % |
Kerner | 5,7 % | 4,2 % | 3,6 % | 3,1 % | 2,7 % |
Sonstige Weiße Sorten | 4,2 % | 4,1 % | 4,6 % | 5,0 % | 6,9 % |
Rotwein | |||||
Domina | 2,7 % | 5,3 % | 5,6 % | 5,4 % | 5,0 % |
Spätburgunder | 3,4 % | 4,1 % | 4,3 % | 4,4 % | 4,6 % |
Dornfelder | 2,5 % | 2,5 % | 2,4 % | 2,2 % | |
Regent | 2,2 % | 2,3 % | 2,2 % | 2,0 % | |
Schwarzriesling | 1,3 % | 1,5 % | 1,4 % | 1,3 % | 1,1 % |
Portugieser | 1,2 % | 1,2 % | 1,1 % | 0,9 % | 0,8 % |
Sonstige Rote Sorten | 1,7 % | 1,9 % | 2,3 % | 2,3 % | 2,4 % |
2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
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Bestimmtes Anbaugebiet Franken (g.U. Franken) | 13,57 ha | 18,96 ha | 27,03 ha | 29,66 ha | 14,51 ha |
Bayerischer Bodensee (g.U. Württemberg) | 0,44 ha | 0,69 ha | 2,59 ha | 3,89 ha | |
Landweingebiet Regensburg (g.g.A. Regensburger Landwein) | 0,55 ha | ||||
Außerhalb der Anbau- und Landweingebiete (ohne geschützte Herkunft) | 4,61 ha | 6,25 ha | 6,54 ha | 3,32 ha | 2,20 ha |
Bayern | 18,18 ha | 26,20 ha | 34,26 ha | 35,57 ha | 20,60 ha |
In Bayern überwiegen die Kleinbetriebe mit weniger als einem halben Hektar Anbaufläche. Sie machen mehr als die Hälfte der Betriebe aus, allerdings nimmt ihre Zahl seit Jahren stark ab. Die Zahl der Großbetriebe mit mehr als zehn Hektar Anbaufläche steigt hingegen kontinuierlich.
(Hektar) | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
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Rebfläche < 0,5 | 4.524 | 3.870 | 3.063 | 2.264 | 1.815 |
Rebfläche 0,5 - 1,0 | 955 | 861 | 824 | 597 | 499 |
Rebfläche 1,0 - 5,0 | 956 | 844 | 771 | 702 | 640 |
Rebfläche 5,0 - 10,0 | 170 | 206 | 212 | 204 | 195 |
Rebfläche > 10,0 | 59 | 67 | 93 | 121 | 141 |
Gesamt | 6.664 | 5.848 | 4.863 | 3.888 | 3.290 |
Gemeldet werden die im Jahr erzeugten Weinmengen, geordnet nach Weiß- und Rotwein sowie nach Qualitätsstufen.
2000 - 2009 | 2010 - 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
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10-jähriger Durchschnitt | 79,2 hl/ha | 69,7 hl/ha | 77,7 hl/ha | 75,6 hl/ha | 86,4 hl/ha | 56,3 hl/ha |
Deutscher Wein | Landwein | Qualitätswein | Prädikatswein | Gesamt | |
in Hektoliter (hl) | 363 hl | 1.295 hl | 61.003 hl | 280.689 | 343.350 hl |
in Prozent (%) | 0,11 % | 0,38 % | 17,76 % | 81,75 % | 100 % |
Die vorhandenen Weinmengen werden zum jährlichen Stichtag (31.07.) gemeldet, geordnet nach bestimmten Weinarten sowie nach Qualitätsstufen und regionaler Herkunft.
2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | |
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Weinbestand bayerische Herkunft in Erzeugerbetreiben zum 31.07. (hl) | 806.238 | 561.280 | 450.177 | 387.263 | 393.492 |
Erzeugergemeinschaften/Winzergenossenschaften sind der Zusammenschluss mehrerer Weinbaubetriebe, die Trauben der eigenen Weinberge zentral keltern, daraus Wein erzeugen und gemeinsam und unter einheitlichem Namen vermarkten.
2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2019 | |
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Anzahl der Erzeugergemeinschaften | 10 | 8 | 8 | 5 | 5 |
Anzahl Mitglieder | 4.307 | 4.037 | 3.450 | 3.061 | 2.836 |
Flächenanteil in ha | 2.421 | 2.409 | 2.299 | 2.087 | 1.961 |
Anteil an Gesamtrebfläche | 38,5 % | 38,2 % | 36,5 % | 33,4 % | 30,7% |
Weinerzeugnisse wie Qualitätswein, Qualitätswein mit Prädikat und Qualitätsperlwein müssen zur Anerkennung als Qualitätsprodukt eine obligatorische sensorische Prüfung durchlaufen.
1. | Bescheide geprüfte Partien Wein Fassproben | 11.917 12.936 542 |
2. | Gesamtmenge der geprüften Weine Prädikatsweinanteil Bocksbeutelfüllung | 38,7 Mio. Liter 9,0 Mio. Liter (23 % der Menge) 10,1 Mio. Liter (26 % der Menge) |
3. | Geschmacksangabe (abgefüllte Menge) | 18,7 % - fränkisch trocken (max. 4 g/l) 42,7 % - trockene Weine (4 bis max. 9 g/l) 30,9 % - halbtrocken (max. 18 g/l) 7,7 % - über 18 g/l |
4. | Bocksbeutel Voraussetzungen: | In den fränkischen Bocksbeutel dürfen nur Qualitäts- und Prädikatsweine mit einem Mindestmostgewicht von 72° Oechsle abgefüllt werden. Der Hektarhöchstertrag (90 hl/ha) darf um höchstens zehn v.H. überschritten werden. Außerdem müssen die Weine im sensorischen Teil der Qualitätsweinprüfung eine Qualitätszahl von mindestens 2,0 erreichen. |
5. | Rebsortenangabe (71 angestellte Rebsorten): | mit Rebsortenangabe ohne Rebsortenangabe | 84,9 % 15,1 % |
Lagenangaben: | unter Einzellagennamen unter Großlagennamen ohne Lagennamen | 29,4 % 12,4 % 58,2 % | |
Jahresangaben: | mit Jahresangabe ohne Jahresangabe | 96,3 % 3,7 % |
(Quelle: Regierung von Unterfranken)
Das Klima in Franken ist kontinental mit trockenen Sommern und kalten Wintern geprägt:
Die geologischen Hauptformationen (Fränkisches Trias), die im Wesentlichen den Geschmack des Weines prägen sind:
Weitere Weinbergsböden in Franken sind: