Klimabäume – Bienenbäume der Zukunft?

Forschungsprojekt Klimabäume Baumfenster

Bäume prägen unser Stadtbild. Sie haben nicht nur einen ästhetischen Wert und Schattenfunktion, sie stellen Nahrungsquellen und Lebensräume für viele Tiere dar. Aber nicht jede Baumart ist für die Stadt geeignet. Versiegelung, Streusalz, Trockenheit im Sommer, starke Abkühlung im Winter stellen besondere Anforderungen an den Baum. Diese Anforderungen sind in den letzten Jahren durch den Klimawandel noch gestiegen. Neben der Trockenheit leiden die Bäume auch unter neuen Schädlingen:

Beispielsweise die weißblühende Rosskastanie unter der Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella). Bereits seit einigen Jahren beschäftigen sich Wissenschaft und Praxis mit Lösungsansätzen. Einer davon könnte sein, neue Baumarten bzw. -sorten für die Stadt zu nutzen – also gebietsfremde Arten, die bei uns nicht heimisch sind. Arten aus Regionen wie dem Mittelmeerraum oder dem Kaukasus haben viel Potenzial, da sie besser an hohe Temperaturen und Trockenheit angepasst sind. Neu ist der Trend allerdings nicht, schon heute sind viele Stadtbäume keine heimischen Arten: Beispiele sind die Silberlinde oder auch die Baumhasel, der Japanische Schnurbaum oder verschiedene amerikanische Roteichen.

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) untersucht seit 2005 im Rahmen des Projektes „Stadtgrün 2021“ 30 Baumarten und -sorten an drei Standorten mit mehr als 600 Bäumen. Diese Untersuchung wird vom Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau durchgeführt, weitere Informationen gibt es hier:

Stadtgrün 2021: Neue Bäume braucht das Land! Externer Link

Neben diesem Versuch läuft eine vergleichende Untersuchung im Versuchsbetrieb Stutel des Instituts für Erwerbs- und Freizeitgartenbau.
Dort wurden auf einer Fläche von 2 ha 160 verschiedene Baumarten und -sorten gepflanzt und ihre Entwicklung beobachtet. Es handelt sich bei dem Versuchsbetrieb nicht um einen Stadtstandort – aber um eine Weinberg-Lage in einer der trockensten Regionen Bayerns.
Informationen zum Versuchsstandort finden Sie hier:

Alternativen zum Projekt "Stadtgrün 2021" und ihre Eignung zur Anzucht in Baumschulen Externer Link

Im Versuchsbetrieb Stutel wurde 2019 ergänzend die Attraktivität von Acer- und Tilia-Arten für Wild- und Honigbienen untersucht. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie der Universität Würzburg (Prof. Dr. Ricarda Scheiner) wurden zwei Masterarbeiten angefertigt, die zeigen, dass auch nichtheimische Bäume wichtige Nahrungsquellen und Lebensräume für Honig- und Wildbienen sind.