Veranstaltungsbericht
Feldrundfahrt zur mechanischen Unkrautkontrolle

Besucher begutachten die Schmotzer Hacktechnik

Großes Interesse an effizienten Lösungen für die mechanische Unkrautregulierung besteht bei Feldgemüsebaubetrieben und bei Anbauern von Biozuckerrüben. Am 4. Juni 2018 fand in Zusammenarbeit mit der Firma Südzucker eine Feldrundfahrt statt, bei der Lösungen für die nicht chemische Unkrautkontrolle gezeigt wurden. Bei heißem Sommerwetter informierten sich ca. 50 Teilnehmer über die Möglichkeiten der Unkrautkontrolle im südlichen Würzburger Landkreis in Bütthard, Oesfeld, Euerhausen und Tückelhausen.

Die Unkrautkontrolle in biologisch angebauter Roter Bete und Zuckerrüben ist mit großem Arbeitsaufwand verbunden. Hacktechnikhersteller bieten Kamerasysteme für die exakte Steuerung der Werkzeuge entlang der Kulturreihe. Weitere Entwicklungen wie Selektivhacken, die auch zwischen den Kulturpflanzen in der Reihe mit Werkzeugen arbeiten, sind verfügbar.
Michael Stolzenberger präsentierte bei der ersten Station in Oesfeld den Anbau von Biozuckerrüben auf einer biologisch abbaubaren Mulchfolie. Ziel seines Versuches war es, die Unkräuter so zu unterdrücken, dass keine Handarbeit auf der Fläche mehr benötigt wird.
Bei der nächsten Station der Feldrundfahrt in Euerhausen wurden mechanische Lösungen zur exakten Unkrautkontrolle präsentiert. Carsten Prüße von der Firma K.U.L.T. Kress umweltschonende Landtechnik führte deren Selektivhacke, den Robovator, in Zuckerrüben vor. Kameras oberhalb der Pflanzenreihe können die Kulturpflanze erkennen und somit Bewegungsbefehle für Werkzeuge geben, die in der Reihe Unkräuter regulieren können.
Als erster praxisreifer Unkrautroboter gilt das autonome Gerät Oz der Firma Naio. Dieser konnte geschickt alleine durch die Pflanzenreihen auf dem Acker fahren und dabei mit den angebauten Werkzeugen den Boden bearbeiten.
Jürgen Seufferlein von der Firma Schmotzer präsentierte deren Kamerasysteme zur Steuerung der Hacktechnik. Während Marktführer Claas die Optitronic-Kamera anbietet, entschied sich Schmotzer 2017 eine eigene Entwicklung, die Okio Kamera, auf den Markt zu bringen. Die Aufgabe beider Kamerasysteme ist es, Lenkimpulse zur exakten Steuerung der Hacktechnik an ein Verschiebesystem zwischen Hacktechnik und Traktor zu geben.
Ein zweites selektives Hacksystem wurde von der Firma Steketee bei der letzten Station der Feldrundfahrt gezeigt. Auch hier sind Kameras oberhalb der Kulturpflanzenreihen angebaut, die über ihr System Bewegungsimpulse an die pneumatisch betriebenen Sichelmesser geben, welche dann in der Reihe für die Unkrautkontrolle verantwortlich sind.
Von allen Firmen wurden vielversprechende technische Lösungen zur Unkrautkontrolle präsentiert. Alle wiesen darauf hin, dass der erfolgreiche Einsatz der Technik immer vom optimalen Stadium der Kulturpflanze und den Bodenverhältnissen abhängig ist.
Michael Stolzenberger steht auf seiner Versuchsfläche und stellt den Versuch vor.

Mulchfolie

Herr Prüße vor der Maschine "Robovator", im Hintergrund stehen Besucher

Selektivhacke Robovator

Der Roboter Oz fährt in einem Parcours in Zuckerrüben. Im Hintergrund stehen Zuschauer.

Unkrautroboter Oz

Besucher stehen um die Hacktechnik.

Kameratechnik

Die Maschine IC-Weeder der Firma Steketee steht auf einem Versuchsfeld.

Selektives Hacksystem