Forschungs- und Innovationsprojekt, ruhend
Auswirkungen des Klimawandels auf die Bewertung und Bewirtschaftung der fränkischen Weinbaulagen
Nach Prognosen ist im süddeutschen Raum weiterhin mit einer Erhöhung der Durchschnittstemperaturen in der Vegetationsperiode, sowie mit längeren Trockenphasen und Starkregenereignissen zu rechnen. Gleichzeitig werden durch den früheren Austrieb der Reben die Spätfrostgefahren erheblich zunehmen, besonders in kaltluftgefährdeten Lagen. Diese wirken auf die als bisher „beste Lagen“ bewerteten Rebflächen ein und erfordern eine neue Bewertung. Die damit verbundenen Änderungen in der Lagenwahl, der Sortenwahl, der Bewässerungsplanung und der qualitativen Maßnahmen im Rebenanbau sind bereits in den nächsten 10 Jahren in die Überlegungen bei Neuanpflanzungen mit einzubeziehen.
Zielvorstellungen
- Erfassung des aktuellen Weinbauklimas in Franken in allen kleinräumigen Gebieten angefangen mit Oberfranken, über die Steigerwaldregion bis an den Untermain, also Tallagen, Höhenlagen, Süd- und Nordlagen, Terrassenlagen etc.
- Abgleich mit Nachbarregionen (D und EU)
- Kleinklimatische Unterschiede erfassen und vergleichen
- Regionalspezifische Perspektiven modellhaft erarbeiten
- Weinbauliche Reaktionsmöglichkeiten darstellen
- Maßnahmenkatalog für die unterschiedlichen Klimaräume in Franken erarbeiten, die zum Erhalt des landschaftsprägenden Weinbaus beitragen
In der fränkischen Weinbauregion kann anhand langjähriger Aufzeichnungen eine Veränderung der klimatischen Bedingungen und die Auswirkungen auf den Weinbau beobachtet werden. Erkennbar wird dies an veränderten Reife- und Ertragsdaten, aber auch an Wassermangel in den Sommermonaten und zunehmenden Schäden durch Hagel, Sturm und Spätfrost.
Erste Ergebnisse
Die umfassende klimatologische und pedologische Bewertung von Weinbaulagen ist von hoher Bedeutung. Eine umfassende lagenspezifische Bewertung ist allerdings nur über Zuhilfenahme zahlreicher Bezugsgrößen möglich. Unter den klimatischen Bezugsgrößen kommt der Einstrahlungsenergie in den qualitätsentscheidenden Reifemonaten die größte Bedeutung zu. Für die optimale Nutzung der Sonnenenergie spielen die Topographie mit Hangausrichtung, die Hangneigung sowie die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens eine wichtige Rolle.