Rückblick - Ausblick
Gebietsversammlungen und Weinbautage 2021 - Online

Referent am Stehtisch, Techniker sitzt am Tisch, viele Kabel, viel Technik, großer Bildschirm

Neue Herausforderungen – neue Möglichkeiten

Es war ein bewährtes Konzept. Anfang des Jahres luden der Weinbauring Franken, der Weinbauverband, der Bezirk Unterfranken und die LWG gemeinsam mit ihrem Alumniverein (Verband ehemaliger Veitshöchheimer) zu den 8 Gebietsversammlungen quer durch das fränkische Weinland und den zweitägigen Weinbautagen in Veitshöchheim ein. Topaktuelle Neuigkeiten und Entwicklungen in der Weinbau¬politik sowie Informationen zu brennenden Themen aus Weinbau, Marketing und Oenologie wurden an die Teilnehmer vermittelt.

Doch dann kam Corona…und alles wurde anders

Aufgrund der Pandemie und den dadurch bedingten Beschränkungen konnten Präsenzveranstaltungen in dieser Größenordnung nicht durchgeführt werden. Seitens der LWG hat man frühzeitig reagiert: Bereits im Mai 2020 fanden erste Online-Seminare statt. Als Online-Tool wurde vom Bayerischen Staatsministerium das Programm „edudip“ freigegeben. Zwei Mitarbeiter aus dem Arbeitsbereich Oenologie des Instituts für Weinbau und Oenologie arbeiteten sich intensiv in die Technik des Programmes ein, sodass auch der beliebte Kellerwirtschaftskurs zur Lesevorbereitung Anfang September 2020 Online durchgeführt wurde.
Im Herbst war klar, dass größere Präsenzveranstaltungen im Winter pandemiebedingt nicht möglich wären. Aufgrund der durchwegs positiven Rückmeldung auf die Online-Seminare wurde gemeinsam mit den Mitveranstaltern entschieden, aus den Gebietsversammlungen und den Weinbautagen eine Online-Seminarreihe aus 7 Abendterminen zu gestalten.
Vor der Auftaktveranstaltung am 19. Januar standen große Fragen im Raum: Wie viele Teilnehmer werden sich anmelden? Funktioniert die Technik und reicht die Bandbreite aus? Kommen die Teilnehmer mit der (Einwahl-)Technik zurecht?
Die Freude und Überraschung waren groß, als bereits am ersten Abend 460 Teilnehmer zugeschaltet waren und damit die Kapazitätsgrenze von 500 Teilnehmern fast ausgereizt war! Daher wurde nach dem 2. Fortbildungsabend reagiert und die Lizenz auf 1.000 Teilnehmer aufgestockt. In Anlehnung an den Verkostungsworkshop der Präsenz-Weinbautage wurden im Rahmen der Online-Seminarreihe zwei Verkostungen zu den Themen „Piwi“ und „Alkoholreduzierte Weine“ angeboten, die am jeweiligen Themenabend gemeinsam verkostet wurden.

In Zukunft: Präsenz-, Online- oder Hybrid-Veranstaltungen?

Die Rückmeldungen der Teilnehmer der Onlinebefragung zur digitalen Veranstaltung sind einhellig: Das Online-Format wird durchwegs positiv bewertet. So wünschen sich 82,3 % weiterhin die Durchführung der Gebietsversammlungen per Online-Seminar. Für die Weinbautage gibt es unterschiedliche Meinungen. Viele wünschen auch hier ein Online-Angebot, doch hier wird auch aus vielen Gründen großen Wert auf eine Präsenzveranstaltung gelegt: um sich mit anderen Winzern treffen und austauschen zu können, um die Ausstellung besuchen zu können, um Fachgespräche mit Kollegen und Veranstaltern zu führen.

Ausblick

Aufgrund der Rückmeldungen durch die Teilnehmer sind bisher folgende Vorgehensweisen getroffen: seitens der Veranstalter wird versucht, die Weinbautage als Hybridveranstaltung durchzuführen, d.h. als Präsenzveranstaltung mit Onlineübertragung. Das zukünftige Format der Gebietsversammlungen wird noch innerhalb der Veranstalter diskutiert.

Fazit: Wer nicht mit der Zeit geht – geht mit der Zeit!

Insgesamt kann man feststellen, dass man vor einem Jahr niemals gedacht hätte, Fortbildungen vollständig Online anbieten und durchführen zu können. Und keiner hatte mit einer so großen Nachfrage und einiger derartigen Fülle an positiven Rückmeldungen gerechnet! Bei den Veranstaltungen waren insgesamt 2.895 Teilnehmer zugeschaltet (incl. Mehrfachteilnehmer), Einzelteilnehmer waren es 1.299! Durchschnittlich saßen 1,5 Personen an den Endgeräten, so dass rund 2.000 Teilnehmer das Online-Angebot angenommen haben. Die im Nachgang zur Veranstaltung im Netz zur Verfügung gestellten Aufzeichnungen schauten zusätzlich 421 Personen an.