Rebsorte
Johanniter (PiWi-Rebsorte)

Johanniter ist eine pilzwiderstandsfähige weiße Rebsorte, die auch als frostwiderstandsfähig gilt. Dennoch sollte der Standort, wegen des sehr frühen Austriebs, nicht frostgefährdet sein.
Die Weine des Johanniters sind fruchtig und ähneln den Muttersorten Riesling und Ruländer.
Im Vergleich zum Riesling bringt diese Rebe höhere Erträge und erzielt höhere Mostgewichte, dafür aber hat der Johanniter eine geringere Mostsäure.

Kreuzung
Riesling x (Seyve Villard 12-481 x (Ruländer x Gutedel)) von Dr. J. Zimmermann
Herkunft
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Kreuzungsjahr
1968
Anbaufläche in Deutschland
126 ha (Stand 2019)
Anbaufläche in Franken
20 ha (Stand 2020) - seit 2001 in Bayern zugelassen
Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
Die Sorte Johanniter hat im Erscheinungsbild viel Ähnlichkeit mit der Muttersorte Riesling. Die Trauben sind mittelgroß, walzenförmig und kompakt, aber länger als beim Riesling. Beeren mittelgroß, bei Vollreife gelbgrün mit schwarzen Pünktchen. Der Beerengeschmack ist fruchtig, säurebetont. Die Reifezeit liegt zwischen Silvaner und Riesling.
Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort
Der Austrieb liegt gleich mit Silvaner. Blütebeginn nach dem Silvaner und Reifebeginn vor dem Riesling. Der Standortanspruch ist mittel, gute Müller-Thurgau- bis Silvanerlagen sind angebracht. Die Wuchsstärke ist mittel-kräftig bei geringer Geiztriebbildung. Die Verrieselungsneigung ist ebenfalls gering. Eine Chloroseanfälligkeit ist nicht bekannt.
Die Sorte besitzt eine gute Peronosporaresistenz und eine ausreichende Oidiumfestigkeit. Eine Resistenz gegenüber Roter Brenner besteht nicht. Die Winterfrostfestigkeit ist gut.
Johanniter liegt im Vergleich von über 50 Ernten im Ertrag und Mostgewicht über Silvaner und Riesling, in der Säure aber niedriger.
Anbauwert
Von den derzeit geprüften weißen pilztoleranten Rebsorten liegt Johanniter in weinbaulicher als auch weingeschmacklicher Hinsicht an der Spitze. Sie stellt für ökologisch wirtschaftende Betriebe eine gute Alternative dar und kann ab guten Müller-Thurgau-Lagen angebaut werden.
Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
Die Weine präsentieren sich kräftig, fruchtig mit Ähnlichkeit zu Riesling. Sie besitzen eine pikante Säure und Noten von Melone und Birne. Häufiger treten in den Jungweinen grüne, gerbige Noten auf, die mit der Alterung abnehmen. Die Jahrgangsunterschiede sind deutlich ausgeprägt.
Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
Johanniterweine sind wie Rieslingweine gut zum Essen und zur Lagerung geeignet. Nach ersten Erfahrungen besitzen sie ein gutes Alterungspotential.