Rebsorte
Blauer Frühburgunder (Madeleine noir, Pinot Madeleine, Augustclevner)
 
Der Frühburgunder ist eine eigenständige Rebsorte, die vermutlich durch natürliche Mutation aus dem Spätburgunder (Pinot Noir) entstand. Die Rebsorte zählt zu den ältesten Kulturreben und kam über das Rhônetal in unsere Anbaugebiete.
Sie reift etwa zwei Wochen früher als dieser und wird hauptsächlich in Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz und Luxemburg angebaut. Die größten deutschen Weinanbaugebiete für die Rebsorte Frühburgunder liegen an der Ahr, in Rheinhessen und in der Pfalz.
  	Kreuzung
  	Der Blaue Frühburgunder ist eine Mutation aus dem Blauen Spätburgunder.
  	Herkunft
  	Alte Sorte aus dem Blauen Spätburgunder hervorgegangen, mit früher Reife und geringeren Erträgen. Auch außerhalb der Weinbaugebiete als Tafeltraube genutzt. Ist durch reichtragende Sorten wie Portugieser verdrängt worden. 
  	Kreuzungsjahr
  	natürliche Mutation und menschliche Selektion 
  	Anbaufläche in Deutschland
  	262 ha = 0,3 % der Rebfläche (Stand 2012)
  	Anbaufläche in Franken
  	16 ha = 0,3 % (Stand 2012)
  	Bedeutung in Europa
  	gering, in Frankreich (St.Jean) 
  	Bedeutung weltweit
  	keine
  	Sortenbeschreibung / Trauben / Reife
  	Die Sortenmerkmale ähneln dem Blauen Spätburgunder. Die frühere Blüte verringert jedoch die Blühfestigkeit. Die Beerenhaut ist etwas dicker als beim Blauen Spätburgunder und reduziert die Botrytisanfälligkeit. Früher vielfach wegen ihres feinen Geschmackes auch als Hausrebe genutzt. 
  	Sorteneigenschaften / Ansprüche an Standort / Anbauwert
  	Im Anbau bereitet die Sorte keine größeren Probleme. Das Mostgewicht übertrifft dasjenige des Blauen Spätburgunders. Die Säure liegt deutlich niedriger. Die frühere Reife (bis zu 4 Wochen früher) erbringt in Kombination mit dem reduzierten Ertrag farbintensive, kräftige, ausdrucksvolle und samtige Rotwein, die den Spätburgunder zum Teil übertreffen können. Durch frühe Reife wespen- und vogelfraßgefährdet, Gefahr von Essigstich und breiter marmeladiger Weinausprägung. Anbauwert: Wegen der Blüteempfindlichkeit nur in geschützten Lagen anbauwürdig. Die Erträge liegen bei cirka. 50 hl/ha und bedingen ein entsprechendes Preisniveau. Spezielle Sorgfalt ist in der Reifephase notwendig.
  	Weinbeschreibung / Weinbeurteilung
  	Tief rubinrot (Burgunderrot), meist intensiver als Spätburgunder, konzentrierte Frucht und Substanz. Im Weincharakter ähnlich Spätburgunder, in warmen Jahren zum Teil mit breiter, marmeladiger Fruchtausprägung. Liefert immer wieder die schöneren Burgunderweine. 
  	Vermarktung (Empfehlungen zur Lagerung, Essen, etc.)
  	
Die Sorte Frühburgunder liefert samtig, füllige Rotweine, die gut zu kräfigem Braten, zu Wild oder Käse passen. Konzentrierte Rotweine sind sehr gut lagerfähig.

    